Maputo (epd). In Mosambik waren am Dienstag rund 13 Millionen Stimmberechtigte zu Parlaments- und Präsidentschaftswahlen aufgerufen. Schon vor Öffnung der Wahllokale um 7 Uhr morgens hatten sich lange Schlangen vor den Wahllokalen gebildet. Das Team der rund 150 EU-Beobachter sprach gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) gegen Mittag von einem geordneten und friedlichen Verlauf. Der Ausgang der Wahl galt als offen.
Die einst marxistische Regierungspartei Frelimo bangt um ihre Mehrheit nach 44 Jahren an der Macht. Gegen Präsident Filipe Jacinto Nyusi (60) traten drei Herausforderer an. Die Opposition befürchtet Manipulationen, nachdem in einer Region 300.000 Namen zuviel in den Wählerlisten aufgetaucht und ein unabhängiger Wahlbeobachter mutmaßlich von Polizisten erschossen worden war.
Die Wahlen, bei der auch die Abgeordneten der Provinzparlamente bestimmt werden, gilt auch als Prüfstein für den Friedensprozess zwischen der Regierungspartei Frelimo und der ehemaligen Rebellenbewegung Renamo, die wieder Anschläge verübt hatte. Wegen der Gewalt durch islamistische Terroristen blieben in der nördlichen Provinz Cabo Delgado 5.400 Wähler von der Stimmabgabe ausgeschlossen. Mosambik im Südosten Afrikas hat rund 30 Millionen Einwohner und zählt zu den ärmsten Länder der Welt.
Präsident Nyusi rief die Bürger und Bürgerinnen am Morgen auf, ihre Stimme abzugeben und in den Warteschlangen vor den mehr als 20.500 Wahllokalen die Geduld nicht zu verlieren. Der Präsident sprach von 40.000 Wahlbeobachtern, die größte jemals im Land und in der Region erreichte Zahl, und wies die Kritik zurück, dass Tausende Vertreter unabhängiger Organisationen nicht oder nicht rechtzeitig zugelassen worden seien.
epd ehl