Frankfurt a.M., Manila (epd). Der für den sogenannten Drogen-Krieg zuständige Polizeichef der Philippinen ist zurückgetreten. Nach reiflicher Überlegung habe er entschiedenen, sein Amt niederzulegen, erklärte Oscar Albayalde laut Berichten des Nachrichtenportals Inquirer.Net vom Montag. Zuvor waren Vorwürfe laut geworden, wonach er 2013 selbst in einen Rauschgiftskandal verwickelt war. Albayalde war damals Polizeichef der Provinz Pampanga nördlich der Hauptstadt Manila. Nach einer Razzia soll etwa ein Dutzend seiner Untergebenen das beschlagnahmte Rauschgift auf dem Schwarzmarkt verkauft haben. In Anhörungen vor dem Senat warfen frühere Polizisten Albayalde vor, er habe interne Ermittlungen und damit die Entlassung der betreffenden Beamten abgewendet. Ein anderer ehemaliger Polizeioffizier beschuldigte ihn zudem, Geld aus den illegalen Verkäufen erhalten zu haben. Albayalde bestreitet ein Fehlverhalten.
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte vor seiner Wahl 2016 angekündigt, die Drogenkriminalität mit aller Härte zu bekämpfen und Rauschgifthändler töten zu lassen. Seit seinem Amtsantritt Mitte 2016 sind nach Behördenangaben mindestens 6.600 Menschen ermordet worden, Menschenrechtler sprechen von bis zu 27.000 Opfern, darunter mindestens 100 Kindern. Bei den meisten handele es sich um arme Slumbewohner.