Terrorverdacht nach Unfall in Limburg bislang nicht bestätigt

Limburg (epd). Nach dem Unfall in Limburg mit einem gestohlenen Lastwagen hat sich ein möglicher Terrorverdacht bislang nicht bestätigt. Die Ermittlungen zum Hintergrund der Tat, bei der neun Menschen verletzt wurden, gingen in alle Richtungen, teilten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das hessische Landeskriminalamt am Dienstagmittag mit. Zum Motiv des 32 Jahre alten syrischen Staatsangehörigen, der hinter dem Steuer saß, könnten noch keine Angaben gemacht werden. Der festgenommene Verdächtige sollte noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Der im Landkreis Offenbach wohnende Flüchtling hatte laut Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag in Limburg einen Lastwagen geraubt, indem er dessen Fahrer gewaltsam aus der Kabine zog. Den Angaben zufolge wurde dabei keine Waffe eingesetzt. Der Tatverdächtige sei dann auf eine nahe Kreuzung zugerast und ungebremst mit mehreren Fahrzeugen kollidiert. Dabei seien sieben Autos und ein Kleintransporter zusammengeschoben worden. Acht Insassen dieser Fahrzeuge und der Tatverdächtige wurden den Ermittlern zufolge leicht verletzt. Der Mann wurde von zwei Beamten der Bundespolizei festgenommen, die sich zufällig am Tatort befanden.

Der bei der Tat verwendete Laster sowie die beteiligten Autos würden noch kriminaltechnisch untersucht, heißt es in der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Darüber hinaus wurden den Angaben zufolge zwei Wohnungen im Landkreis Offenbach und im Kreis Limburg-Weilburg durchsucht. In der Wohnung des Festgenommenen wurde demnach Beweismaterial wie Mobiltelefone und USB-Sticks sichergestellt. Nach Medienberichten sollen sie keine unmittelbaren Verbindungen des Mannes zu Terroristen ergeben haben.

In Medienberichten war am Dienstagmorgen von einem Terrorverdacht die Rede gewesen. Der Syrer, der seit 2015 in Deutschland lebe und bis 30. September einen subsidiären Aufenthaltstitel gehabt haben soll, sei den Behörden aber bislang nicht in Zusammenhang mit Islamisten bekannt gewesen. Allerdings sei er durch Drogendelikte und Gewalttaten aufgefallen.