Würzburger Kinderporno-Fall: Ermittlungen gegen Partner eingestellt

Bamberg/Würzburg (epd). Die Ermittlungen gegen den Ehemann eines tatverdächtigen Logopäden im Würzburger Kinderporno-Fall sind wegen erwiesener Unschuld eingestellt worden. Wie die Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Bamberger Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, haben die polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ergeben, dass eine Beteiligung des Ehemanns oder auch nur eine Kenntnis der Taten des beschuldigten Logopäden ausgeschlossen werden kann.

Der Logopäde und sein Ehemann waren am 20. März festgenommen worden. Während der Logopäde seit 21. März in Untersuchungshaft sitzt, wurde sein Partner noch am selben Tag mangels dringenden Tatverdachts wieder auf freuen Fuß gesetzt. Der Logopäde soll sieben Jungen unter sechs Jahren zwischen 2012 und März 2019 mehrfach schwer sexuell missbraucht, die Taten gefilmt und schließlich im Darknet verbreitet haben. Teilweise waren die Opfer schwerstbehindert.

Der Logopäde hatte sich an den Kindern sowohl in zwei seiner Praxen und in zwei evangelischen Kindertagesstätten vergangen, während er dort als selbstständiger Therapeut Einzelbehandlungen durchführen sollte. Die Ermittler rechnen damit, dass noch in diesem Jahr Anklage erhoben wird, womöglich schon bis Ende Oktober. Der Prozess am Landgericht Würzburg könnte dann zu Beginn des kommenden Jahres starten.