Potsdam (epd). Das bundesweite Bündnis "Städte Sicherer Häfen" zur Unterstützung von Flüchtlingen wird künftig von Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam koordiniert. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) begrüßte die Entscheidung, die beim ersten Bündnis-Arbeitstreffen in Rottenburg am Neckar getroffen wurde. Die Stadt werde die Aufgabe sehr gern übernehmen, erklärte Schubert am Montag in Potsdam.
Die "Städte und Gemeinden Sichere Häfen" würden ihre Kräfte nun "weiter bündeln, damit das Sterben im Mittelmeer endet und die aus Seenot geretteten Menschen bei uns aufgenommen werden", betonte Schubert. Dass Rettungsschiffe mit aus Seenot geretteten Menschen teils wochenlang nicht in europäischen Häfen anlegen dürften und ihnen das Recht auf ein geordnetes Asylverfahren verweigert werde, sei unmenschlich.
Das Bündnis erwarte von der Bundesregierung, dass diese sich für eine langfristige Lösung zur Sicherung der Aufnahme aus Seenot geretteter Menschen auf europäischer Ebene einsetze und dazu einen eigenen Beitrag leiste, hieß es: "Seenotrettung ist kein Verbrechen und braucht sichere Häfen." Die Städte und Kommunen bekräftigten zugleich ihr Angebot der zusätzlichen Aufnahme von Menschern aus humanitären Notlagen im Mittelmeerraum.
Das Bündnis aus mehr als 100 Städten und Kommunen versteht sich den Angaben zufolge als humanitäre Wertegemeinschaft mit "hoher Kompetenz für die Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen". Ziel sei ein menschenwürdiger Umgang mit Flüchtlingen, hieß es. Das nächste Arbeitstreffen ist im Frühjahr 2020 in Marburg geplant.