Gedenkort für NS-Opfer beschädigt

Berlin (epd). Der Berliner Gedenk- und Informationsort für die in der NS-Zeit ermordeten Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten ist in der Nacht zu Freitag beschädigt worden. Wie die Polizei mitteilte, stellte ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes am frühen Morgen Farbschmierereien an der Gedenkstätte neben der Philharmonie fest. Die Ermittlungen gegen unbekannt wegen Sachbeschädigung hat der Staatsschutz übernommen. Der Gedenkort erinnert seit 2014 an die europaweit schätzungsweise rund 300.000 Opfer der nationalsozialistischen Patientenmorde.

Die Planungs- und Verwaltungszentrale des sogenannten Euthanasie-Programms der Nazis befand sich ab April 1940 in der Tiergartenstraße 4, wo heute die Berliner Philharmonie steht. Nach dem Standort wurde das Programm "Aktion T4" genannt. Dort organisierten Ärzte und Verwaltungspersonal die Erfassung der Patienten sowie deren Transport in sechs eigens dafür hergerichtete Anstalten im Deutschen Reich.