Düsseldorf (epd). Empfänger von Hartz IV nehmen seltener an Weiterbildungsmaßnahmen teil. 2018 absolvierten im Jahresdurchschnitt 52.646 Hartz-IV-Bezieher berufliche Weiterbildungsmaßnahmen, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. 2010 waren es noch 95.507 Leistungsempfänger.
Wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Montag) zuerst berichtet hatte, sanken zugleich die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit für die Weiterbildung von Hartz-IV-Empfängern. Während sie 2017 noch 612 Millionen Euro dafür ausgegeben hatte, waren es 2018 nur noch 582 Millionen Euro. Im Schnitt investierte die Bundesagentur für Arbeit deutschlandweit monatlich etwa 1.000 Euro je Förderung der beruflichen Weiterbildung.
Die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke) kritisierte den Rückgang der Weiterbildungen unter den Hartz-IV-Empfängern und forderte eine Kehrtwende in der Arbeitsmarktpolitik. Weiterbildungsangebote auch für Hartz-IV-Empfänger seien umso dringlicher, da durch die Digitalisierung in den kommenden Jahren Millionen Menschen von Erwerbslosigkeit bedroht seien. "Qualifizierung ist das A und O um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können", sagte Zimmermann.