Düsseldorf, Nürnberg (epd). Die neue Vorständin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Christiane Schönefeld, hat sich für ein höheres Schonvermögen für Arbeitslose ausgesprochen. "Es macht wenig Sinn, Arbeitslose vorzeitig zum Verzehr ihrer Altersvorsorge zu zwingen", sagte die 62-Jährige der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Das bedeutet nur mehr Altersarmut in der Zukunft."
Schönefeld tritt am Montag ihre neue Position als Vorstandsmitglied für Ressourcen bei der BA in Nürnberg an. Sie nannte es grundsätzlich richtig, dass Bürger, die Fürsorgeleistungen vom Staat wollen, ihr Vermögen offenlegen und gegebenenfalls auch erst nutzen müssten. Ein höheres Schonvermögen für Langzeitarbeitlose sei dennoch sinnvoll: "Die Vorstellung, dass sie ihr für den Ruhestand gespartes Vermögen antasten oder aus ihrem Haus ausziehen müssen, macht vielen Menschen Angst."
Schönefeld begrüßte Pläne, in den ersten Jahren der Arbeitslosigkeit noch nicht auf das Vermögen zu schauen. "Wer in das Arbeitslosengeld II rutscht, soll zwei Jahre lang auch dann in seiner Wohnung bleiben dürfen, wenn die nach heutigen Standards zu groß wäre", schlug die frühere Chefin der nordrhein-westfälischen BA-Regionaldirektion in Düsseldorf vor.
Zugleich plädierte Schönefeld für eine Reform des Kurzarbeitergeldes. Mit Blick auf den Fachkräftemangel sollten Ausfallzeiten für Qualifizierung genutzt werden, sagte sie: "Wenn wir wollen, dass möglichst viele Menschen die Chance zur Qualifizierung nutzen, sollte die Weiterbildung für Arbeitnehmer, die Kurzarbeitergeld beziehen, zur Pflicht werden."