Berlin (epd). Die Berliner Innenverwaltung hat den Auftritt zweier palästinensischer Musiker am Mittwochabend vor dem Brandenburger Tor verboten. Zugleich wurde die von palästinensischen Gruppen angemeldete "Kundgebung zur Palästina-Frage" mit harten Auflagen versehen, wie die Innenverwaltung am Mittwoch mitteilte.
Die Rapper bedienten in ihren Liedern und Videos klassische antisemitische Vorurteile und verwendeten eine nicht hinnehmbare Vernichtungsrhetorik, erklärte Innensenator Andreas Geisel (SPD). So gehe es beispielsweise in dem Lied "Strike a blow at Tel Aviv 2" um die Bombardierung Tel Avivs und anderer israelischer Städte durch den "palästinensischen Widerstand" und um die Vernichtung Israels.
"Das Brandenburger Tor ist ein Zeichen für Versöhnung, Zusammenhalt und friedliches Miteinander", sagte Geisel. "Wir lassen nicht zu, dass an dieser Stelle zu Hass, Gewalt und Vernichtung aufgerufen wird." Nur wenige Schritte vom Brandenburger Tor entfernt stehe das Holocaust-Mahnmal. "Dieses Denkmal wird immer eine Mahnung für uns sein", betonte Geisel. "Keinen Fußbreit den Antisemiten und Israelhassern in unserer Stadt."
Gegen den Auftritt der beiden Rapper Shadi Al-Bourini und Shadi Al-Najjar hatten zuvor Politiker, jüdische Organisationen und der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, protestiert. Das American Jewish Commitee äußerte sich entsetzt, dass Künstlern, die Terror gegen die Bürger Israels als Heldentat glorifizierten und das Existenzrecht Israels bestritten, im Herzen von Berlin eine Bühne geboten werde.