Düsseldorf (epd). Die Zahl der Asylanträge unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge ist einem Zeitungsbericht zufolge um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Zwischen dem 1. Januar und dem 31. August seien beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) insgesamt 1.908 Asylanträge von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gestellt worden, berichtete die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstag) unter Berufung auf Daten des Bamf. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum seien es noch 3.051 Anträge gewesen. Im gesamten Jahr 2018 waren es laut Bericht 4.087.
Damit nähere sich die Zahl wieder dem Niveau vor dem Flüchtlingszuzug ab 2015 an, hieß es weiter. 2013 hätten unbegleitete minderjährige Flüchtlinge 2.485 Asylanträge gestellt. 2016 sei die Rekordzahl von 35.939 Anträgen erreicht worden.
Durch die Asylanträge werden jedoch nicht alle einreisenden Minderjährigen erfasst, wie es hieß. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes sei die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen, die aus einem Nicht-EU-Land einreisten, dreimal so hoch. 12.201 Kinder und Jugendliche seien aus diesem Grund unter Obhut des Jugendamts gestellt worden. Es werde deutlich, "dass ein relevanter Anteil der Kinder und Jugendlichen auf einen Asylantrag verzichtet", teilte das Bamf hierzu mit. Sie suchten mit ihren gesetzlichen Vertretern stattdessen einen anderen aufenthaltsrechtlichen Weg und blieben beispielsweise erst einmal geduldet in Deutschland.