Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation wirft Tansania vor, Informationen über Verdachtsfälle der tödlichen Ebola-Krankheit nicht weiterzugeben. Trotz mehrfacher Nachfragen hätten die Behörden des ostafrikanischen Landes keine weiterführenden Details zu den Fällen übermittelt, teilte die WHO in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Genf mit.
Bereits am 10. September habe die WHO inoffizielle Meldungen über einen möglichen Ebola-Todesfall in der Millionenmetropole Daressalam erhalten. Den Angaben nach seien die Menschen, mit denen die gestorbene Person vor ihrem Tod Kontakt hatte, isoliert worden. Laut inoffiziellen Meldungen könne es sich tatsächlich um einen Fall der hochansteckenden Krankheit gehandelt haben.
Später habe die WHO inoffizielle Informationen zu zwei weiteren Ebola-Verdachtsfällen in Tansania erhalten. Mitte September habe Tansania der WHO offiziell berichtet, dass in dem Land keine bestätigten Ebola-Fälle aufgetreten seien. Zwei Verdachtsfälle seien negativ getestet worden. Tansania grenzt an die Demokratische Republik Kongo.
Seit August 2018 sind laut WHO im Osten des Kongos rund 3.150 Menschen an Ebola erkrankt, von denen 2.100 starben. Die WHO stuft die Epidemie als internationalen Gesundheitsnotstand ein. Demnach sind die Länder in der Region gehalten, Informationen über Verdachtsfälle und tatsächliche Fälle von Ebola unverzüglich der WHO mitzuteilen.