Berlin (epd). Psychisch schwer erkrankte Patienten sollen nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig durch Netzwerke von Therapeuten, Ärzten und anderen Berufsgruppen versorgt werden. "Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen werden künftig schneller und besser versorgt", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "Dafür werden Netzwerke aufgebaut, die sie auffangen und ihnen durchs System helfen."
In diesen Netzwerken sollen dem Bericht zufolge Psychotherapeuten, Psychiater, Hausärzte und andere Berufsgruppen zusammenwirken. Die Änderung sei mit den Fraktionen von Union und SPD abgestimmt und solle bereits in der kommenden Woche vom Bundestag zusammen mit der Reform der Psychotherapeutenausbildung verabschiedet werden. "Psychisch kranke Menschen dürfen keine Schwierigkeiten haben, Hilfe zu finden", zitierten die Zeitungen Spahn.
Vorgesehen ist dem Bericht zufolge, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten und Krankenkassen die Einzelheiten der neuen Versorgungsrichtlinie bis Ende 2020 festlegt. Demnach sollen die ärztlichen Terminservicestellen den betroffenen Patienten in Zukunft freie Therapieplätze vermitteln. Dazu solle es feste Kontingente im Rahmen der neuen vernetzten Versorgung geben, hieß es. Ärzte und Therapeuten, die sich daran beteiligen, erhielten eine neue, gesonderte Vergütung.