Frankfurt a.M. (epd). Großstädter in Deutschland leben einer Studie zufolge auf weniger Quadratmetern als noch vor einigen Jahren. Die bewohnte Fläche von Mietern in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern sei seit 2009 von 54 auf 51 Quadratmeter je Kopf gesunken, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf die unveröffentlichte Studie. Damit leben die Großstadtbewohner heute so eng wie zuletzt im Jahr 1998.
Auf diese Weise haben sie es dem Bericht zufolge geschafft, die Mietkosten-Belastung in den vergangenen zehn Jahren trotz steigender Mieten ungefähr gleich zu halten: Seit 2008 verwenden sie demnach durchschnittlich knapp 30 Prozent ihres monatlichen Nettoeinkommens für die Kaltmiete.
Die Zahlen stehen der Zeitung zufolge im Gegensatz zu Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, das seit Jahren eine leicht wachsende Wohnfläche pro Kopf ausweist. Diese gilt allerdings für Gesamtdeutschland inklusive der ländlichen Regionen, aus denen viele Menschen wegziehen.
Die Daten für die Studie stammen aus dem Sozio-oekonomischen Panel, einer jährlichen Umfrage unter mehr als 30.000 Menschen in Deutschland. Ausgewertet wurden die Zahlen laut Bericht in Zusammenarbeit zwischen dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft und dem eher unternehmenskritischen Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung.
Die Zahlen sind laut Bericht bedarfsgewichtet, das heißt: Die Forscher berücksichtigen, dass ein Vier-Personen-Haushalt für den gleichen Lebensstandard nicht die vierfache Fläche braucht wie ein Single-Haushalt.
epd jup