Dresden (epd). Eine Woche vor der Landtagswahl haben sich am Samstag in Dresden Tausende Menschen versammelt, um für eine solidarische Gesellschaft zu demonstrieren. Die Veranstalter sprachen am Nachmittag von etwa 35.000 Demonstranten. Unter dem Motto "#unteilbar" wollten sie ein Zeichen gegen einen Rechtsruck in Deutschland setzen. Unter den Teilnehmern war auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). In Sachsen wird am kommenden Sonntag (1. September) ein neuer Landtag gewählt.
Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) betonte bei der Auftaktkundgebung auf dem Dresdner Altmarkt: "Von dieser Demonstration geht ein wichtiges Zeichen über die Grenzen von Sachsen hinweg hinaus. Wir wollen zeigen, dass sich in Sachsen viele Menschen mit denjenigen solidarisieren, die ihre Heimat aufgrund von Krieg und Terror verlassen mussten." Sachsen sei nicht "ein brauner Fleck auf der Deutschlandkarte", sagte die Ministerin, die vor kurzem eine Morddrohung erhalten hatte.
Der stellvertretende sächsische Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) sagte, es gebe Dinge, die nicht verhandelbar seien. "Werte sind unteilbar", betonte Dulig. Auch Kirchen und Wohlfahrtsverbände hatten zur Teilnahme aufgerufen. Sachsens Diakoniechef Dietrich Bauer betonte: "Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Menschen respektiert werden. Und vor allem wollen wir eine friedfertige Gesellschaft."
Organisiert wurde die Großdemonstration von dem Bündnis #unteilbar, das etwa 400 zivilgesellschaftliche Organisationen vereint, darunter etwa die Hälfte aus Sachsen.