Kurz vor dem 200sten Geburtstag des Gebäudes wird der Turm saniert. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung KIBa fördert das Projekt mit 10.000 Euro.
Seit 1820 steht das von Hamburgs erstem Stadtbaudirektor Carl Ludwig Wimmel konzipierte klassizistische Kirchengebäude am heutigen Ort. Der Vorgängerbau, eine kleine Fachwerkkapelle, war abgebrannt; ein Teil der Innenausstattung konnte aber gerettet und in die neue Kirche integriert werden, zum Beispiel der Taufstein aus dem Jahr 1693 und das Kruzifix von 1690.
Der mit neoromanischen und neogotischen Stilelementen versehene Turm der Kirche wurde erst nachträglich erbaut und 1864 eingeweiht. Im Zuge der Sanierung müssen Ziegelsteine des Turmes ausgetauscht werden, Steine im Mauerwerk restauriert oder ersetzt werden, auch die Schalluken und Fenster haben Instandsetzungsbedarf. Nicht zuletzt wird auch das Zifferblatt der Turmuhr restauriert. Rund 350.000 Euro wird der diesjährige Bauabschnitt kosten.
Den finanziellen Eigenanteil will die Gemeinde mit der an den traditionellen Hamburger Gruß angelehnten Spendenkampagne "Himmel, Himmel, Moos, Moos!" erbringen. "Die Aktion ist gut angelaufen", sagt Martin Paulekun, einer der zwei Pastoren der St. Pauli Kirche. Honig aus dem Kirchengarten gibt es für größere Spenden, nicht selten auch Führungen nach dem Gottesdienst, bei der kunsthistorische Besonderheiten des Kirchenbaus erläutert werden. Sobald das Gerüst am Turm hoch genug ist, wird auch eine "Gerüstführung" auf dem Programm stehen. "Im Blick auf die Finanzierung sind wir jetzt gerade im Rahmen", berichtet Martin Paulekun, "und die zeitlichen Vorgaben schaffen wir auch." Im November soll der Turm fertig sein, pünktlich zum 200-jährigen Jubiläum der Kirche im kommenden Jahr.