Kassel (epd). Der Weissensteinflügel von Schloss Wilhelmshöhe in Kassel steht vor einer umfassenden Neugestaltung. Zunächst solle bis Ende 2022 die Fassade des Flügels sowie des Verbindungsbaus zum eigentlichen Schloss restauriert werden, sagte Martin Eberle, Direktor der "Museumslandschaft Hessen Kassel", am Dienstag. Anschließend würden die Innenräume nach historischem Vorbild neu gestaltet. An dem zwischen 1784 und 1788 errichteten Bau im Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe gibt es insbesondere Schäden an der Fassade und am Dach.
Die Kosten nur für die Baumaßnahme bezifferte Eberle auf 11,2 Millionen Euro. Über die Kosten der Neugestaltung der Innenräume könne er noch nichts sagen, auch ein Zeitplan dafür liege noch nicht vor.
Der südliche Schlossflügel Weißenstein war ursprünglich als frei stehendes Gebäude geplant. Bauherr Landgraf Wilhelm IX., der spätere Kurfürst Wilhelm I., (1785-1821), ließ seine Gemächer im frühklassizistischen Stil gestalten. König Jerome von Westphalen (1807-1813) und seine Nachfolger wandelten das Interieur nach dem Vorbild des Empirestils grundlegend um. Aus der Zeit Kurfürst Wilhelms II. (1821-1831) stammen unter anderem ein Marmorbad mit illusionistischen Wandmalereien und eine Gemäldegalerie mit Werken von Johann Heinrich Tischbein dem Älteren (1722-1789) und anderen Malern des 18. Jahrhunderts.