Berlin (epd). Der Deutsche Pflegerat, die Gewerkschaft ver.di und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) haben eine eigene Initiative zur Berechnung des Pflegekräftebedarfs in allen Klinikabteilungen angekündigt. Sie stellten am Dienstag in Berlin ihre Eckpunkte zur Entwicklung eines verbindlichen Instrumentes zur Personalbemessung vor. "Mit dessen Hilfe lässt sich der realistische Fachkräftebedarf zur Aufrechterhaltung hoher Pflegequalität ermitteln", erklärte DKG-Präsident Gerald Gaß, der zugleich auf dadurch verbesserte Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verwies.
Ziel ist es den Partnern zufolge, ein transparentes Instrument zur Personalberechnung zu entwickeln, das in allen Krankenhäusern unterschiedliche Patientengruppen und Leistungsfelder berücksichtigt und den jeweiligen individuellen Fachkräftebedarf ermittelt. Nur so lasse sich die Qualität in der Patientenversorgung sichern, hieß es. Das neue Instrument werde auf alle "bettenführenden" Klinikabteilungen angewendet und solle künftig die Grundlage für die Verhandlung der Pflegebudgets sein.
Bis zum 31. Dezember 2019 werde man einen Vorschlag für ein Pflegepersonalbemessungsverfahren vorstellen und es dem Bundesgesundheitsministerium vorlegen. "Die Partner erwarten, dass das Ministerium den Vorschlag aufnimmt und diesen in einer Regierungskommission unter Beteiligung von Pflegerat, DKG und ver.di berät", hieß es in der Presseerklärung.
"Ver.di fordert seit langem eine Personalausstattung in den Krankenhäusern, die eine gute und sichere Pflege und Versorgung der Patienten gewährleistet und die Beschäftigten entlastet", sagte Sylvia Bühler, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes. "Deshalb begrüßen wir sehr, dass die DKG nun bereit ist, mit ver.di und dem Pflegerat ein entsprechendes Instrument zu entwickeln." Damit dieses Instrument verpflichtend eingeführt und bundeseinheitlich umgesetzt wird, sei der Gesetzgeber gefordert.
Andrea Lemke, Pflegedirektorin am Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau, erklärte für den Deutschen Pflegerat: "Ziel muss es sein, eine Personalausstattung sicherzustellen, die dem Leistungsgeschehen des Krankenhauses gerecht wird sowie die Patientensicherheit berücksichtigt."