Berlin (epd). Nach der Ankündigung der australischen Regierung, die Ausfuhr von Plastikmüll zu stoppen, sieht Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Europäische Union am Zug. "Die Australier machen es uns vor und wollen zukünftig Abfälle aus Plastik, Papier und Glas nicht mehr exportieren", erklärte Müller am Samstag in Berlin. Daran solle sich die Europäische Union ein Beispiel nehmen und einen vergleichbaren Exportstopp erlassen. "Jede Wohlstandsgesellschaft ist schließlich für ihren eigenen Müll selbst verantwortlich, die Entwicklungsländer dürfen nicht länger die Abfallhalde Europas sein."
Müller sprach sich dafür aus, dass Deutschland im kommenden Jahr seine EU-Ratspräsidentschaft Jahr nutzen solle, um ein Verbot von Plastikmüllexporten aus der EU nach Afrika und Asien durchzusetzen. "Wir haben in Deutschland viele führende Unternehmen im Bereich Recycling - das verpflichtet uns, bei der Wiederverwertung mit gutem Beispiel voranzugehen und unsere Recyclingquote erheblich zu steigern."
Nach den Worten des Ministers muss Deutschland zugleich die Entwicklungsländer bei der Abfallentsorgung und beim Recycling unterstützen. Deshalb habe sein Ministerium die internationale Abfall-Allianz PREVENT gegründet, an der sich mehr als 50 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen beteiligten. "Wir bringen das Wissen und die Technologie der Mitglieder in Entwicklungsländer und stoßen dort neue Projekte zu Abfallentsorgung und Recycling an."
epd fu