Pfadfinder-Betreuer wegen hundertfachen Missbrauchs angeklagt

Staufen/Freiburg (epd). Die Staatsanwaltschaft Freiburg hat einen früheren Pfadfinder-Betreuer wegen mutmaßlichen hundertfachen Missbrauchs von Kindern angeklagt. Der 41-Jährige wird beschuldigt, vier Jungen sexuell missbraucht zu haben. Das Landgericht Freiburg entscheide nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens, bestätigte Staatsanwalt Ralf Langenbach am Mittwoch auf Anfrage des Evangelischen Pressdienstes (epd). Ein Geständnis liege bislang nicht vor, der ehemalige Betreuer einer evangelischen Pfadfinder-Gruppe habe kaum Angaben zu den Taten gemacht.

Konkret werden dem Mann den Angaben zufolge 696 sexuelle Übergriffe zwischen 2010 und 2018 vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft geht es um schweren sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung und Körperverletzung. Die Jungen sollen zum Zeitpunkt der Übergriffe zwischen sieben und 14 Jahre alt gewesen sein. Die Missbrauchsfälle hätten sich vor allem in der Kleinstadt Staufen ereignet.

Einen Zusammenhang mit dem jahrelangen Missbrauch eines Staufener Jungen, der über das Darknet Kinderschändern überlassen worden war, gebe es nicht. Aufmerksam auf den Mann wurde die Polizei durch eine Mutter, die im Februar dieses Jahres meldete, dass ihr heute 17-jähriger Sohn als Junge von einem Jugendbetreuer mehrmals missbraucht worden sei.