Anlass ist der Geburtstag von Brüsewitz, der am Donnerstag 90 Jahre alt geworden wäre, wie die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatsstifts Zeitz mitteilten. Der Theologe hatte sich am 18. August 1976 vor der Michaeliskirche mit Benzin übergossen und angezündet. Die Selbstverbrennung gilt als eine der aufsehenerregendsten Aktionen gegen die Zustände in der damaligen DDR.
Vier Tage nach der Tat erlag der damals 47-jährige Familienvater im Krankenhaus in Halle seinen schweren Verbrennungen. Mit seinem Suizid wollte Brüsewitz gegen die atheistische Erziehung junger Menschen in der DDR und gegen den Einfluss des DDR-Regimes auf die Kirche protestieren.
Vor dem Konzert am Mittwochabend soll vor der Kirche eine neue Gedenktafel an der Sandsteinsäule, die an die Selbstverbrennung erinnert, enthüllt werden. Dabei werden auch Grußworte des Liedermachers Wolf Biermann verlesen, der bei seinem letzten Konzert in der DDR an Brüsewitz erinnerte. Die alte Gedenktafel wurde nach Angaben einer Sprecherin der Vereinigten Domstifter in diesem Jahr gestohlen.