"Machen Sie Europa und die Zukunft der Europäischen Union zu Ihrer und zu unserer gemeinsamen Sache!", heißt es in einem Appell des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, vom Montag.
Die Europawahl sei eine Richtungswahl, betonen Marx und Bedford-Strohm: "Wollen wir ein demokratisches, wertebasiertes und weltoffenes oder ein nationalistisches, autoritäres und undemokratisches Europa?" Die Kirchen bekennen sich zu ersterem.
"Die Einigung Europas ist ein Friedensprojekt, das nach zwei schrecklichen Weltkriegen mit vielen Millionen Opfern Hoffnung auf ein Zusammenleben der Völker im Geist wechselseitiger Kooperation und Verbundenheit verkörperte", erklären die Kirchenoberen. Heute könne allein ein geeintes Europa auf Herausforderungen wie Globalisierung, Migration und Klimawandel antworten.
EKD und katholische Kirche verweisen auch darauf, dass "die europäischen Werte und Prinzipien" wie Achtung der Menschenwürde, Freiheit und Gleichheit mit den grundlegenden christlichen Werten korrespondierten. In dieser Tradition wollten die Kirchen die Entwicklung Europas weiter konstruktiv begleiten. Zugleich rufen Bedford-Strohm und Marx "die politisch Verantwortlichen dazu auf, die Idee eines sozialen, nachhaltigen und demokratischen Europas wieder näher an die Menschen, gerade die junge Generation, zu bringen".