Das Kloster der Ex-Junkies im ERSTEN
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Rainer (Mitte) und Sebastian (rechts) tauschen sich mit den anderen auf dem "Bauernhof der Hoffnung" regelmäßig über die Bibel aus.
Fernsehwochenvorschau: "Echtes Leben: Gott statt Drogen"
Während andere Jugendliche noch Party machen, steht der 17-jährige Rainer auch am Wochenende wie jeden Morgen um 6 Uhr auf und beginnt seinen Tag mit einem Gebet. Er lebt auf einem "Bauernhof der Hoffnung", der "Fazenda da Esperanca"; wenn auch nicht ganz freiwillig. Der Film "Echtes Leben: Gott statt Drogen" läuft am 17. März um 17.30 Uhr in der ARD.

16.3., Arte, 22.35 Uhr: "Das Rätsel unseres Bewusstseins"

Im Laufe der Evolution des Menschen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, im Innern des Organismus eine Vorstellung von der Außenwelt zu entwickeln. Das Bewusstsein - oder das, was man "Geist" nennt - ist letztendlich die biologische Fähigkeit, im Gehirn eine immer differenziertere Vorstellung von der Außenwelt zu entwickeln. Das Bewusstsein, das den Menschen so einzigartig macht, galt zumindest bis in die Neuzeit als gottgegebenen und konnte nicht mit bloßen biologischen und neurologischen Prozessen erklärt werden.

Um den Ursprung des Geistes zu verstehen, müssen das Vorstellungs-, Interpretations- und Rekonstruktionsvermögen des Gehirns untersucht werden. Was wir sehen, ist eine ständige Rekonstruktion der äußeren Realität. Mit optischen Täuschungen lässt sich das menschliche Bewusstsein deshalb nach Belieben manipulieren. Dank spektakulärer Fortschritte auf dem Gebiet der Neurowissenschaften und neuer bildgebender Verfahren beginnen wir, das Bewusstsein besser zu verstehen. Heute untersuchen Forschungsprojekte wie das Human Brain Project der Europäischen Kommission oder die Coma Science Group in Liège die genaue Funktionsweise des Bewusstseins.

Die Dokumentation erläutert die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Entwicklung des Bewusstseins bei Neugeborenen. Ab wann lassen sich im Gehirn die ersten Anzeichen eines Bewusstseins nachweisen? Außerdem beleuchtet der Film die menschliche Gehirnaktivität während des Schlafs sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zu deren schwerster Form, dem Koma. Löst die Wissenschaft endlich ein Geheimnis, das Ärzte und Philosophen wie etwa Descartes mehr als 2.000 Jahre lang vor große Fragen stellte?

16.3., Arte, 23.30 Uhr: "Philosophie: Existiert die Frau doch?"

Was bedeutet "Frau sein"? Der Gender-Forschung zufolge ist Weiblichkeit eine soziale Norm, aus der es auszubrechen gilt, um frei zu sein. Aber reicht dieser Ansatz aus, um die Frage der Weiblichkeit individuell zu beantworten?

Oder kann auch die Psychoanalyse Erkenntnisse über das "männliche Geschlecht" oder das "weibliche Geschlecht" zu Tage fördern, die über Normen oder Stereotypen hinausgehen?

Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Clotilde Leguil, Dozentin für Psychoanalyse an der Universität Paris 8 und Mitglied der Ecole de la Cause freudienne.

17.3., ARD, 17.15 Uhr: "Von Chuzpe und Schmonzes"

Im März steht das jüdische Purim-Fest an. Dann heißt es, ähnlich wie im Fasching, verkleiden, trinken, feiern! Witz und gute Laune sind aber nicht nur auf einige Tage im Jahr beschränkt. 

Jüdischer Humor zieht sich als eine Lebenseinstellung quer durch Alltag, Kultur und Religion. Dabei steht ein schier unerschöpfliches Arsenal an Witzen und Pointen zur Verfügung, das sich über viele Jahrhunderte auch als Selbstverteidigungsstrategie entwickelt hat.

Der Film zeigt, was den jüdischen Humor ausmacht, diese Mischung aus beißender Selbstironie, fatalistischem Galgenhumor und immer wieder Chuzpe, die sympathisch vorgetragene Frechheit. Was bedeutet jüdischer Humor heute? Ist es nur (noch) eine Konstruktion? Eine verblassende Erinnerung? Oder lebt Chuzpe einfach weiter?

17.3., ARD, 17.30 Uhr: "Echtes Leben: Gott statt Drogen"

Während andere Jugendliche noch Party machen, steht der 17-jährige Rainer auch am Wochenende wie jeden Morgen um 6 Uhr auf und beginnt seinen Tag mit einem Gebet. Er lebt auf einem "Bauernhof der Hoffnung", der "Fazenda da Esperanca"; wenn auch nicht ganz freiwillig. Die Regeln sind hart: vorgegebener Tagesablauf, immer auf dem Gelände bleiben, kein Facebook oder WhatsApp, morgens und abends gemeinsames Gebet. Auch seine Familie darf ihn in den ersten drei Monaten nicht besuchen. Noch vor kurzem führte Rainer ein wildes Leben mit Partys und Drogen; die Familie drohte zu zerbrechen.

Verzweifelt wandten sich die Eltern schließlich an Jugendhilfeeinrichtungen, doch sie landeten nur auf Wartelisten oder bekamen direkt Absagen. Ein Freund der Familie stellte dann einen Kontakt zur "Fazenda da Esperanca" her. Der Film von Nikolas Migut und Tobias Greber geht der Frage nach, ob Religion helfen kann, eine Drogensucht zu bekämpfen. Genau davon sind die Gründer der "Fazenda da Esperanca" überzeugt.

Auf den "Fazenden" sollen Drogenabhängige nicht nur von ihren Süchten loskommen, sondern einen radikalen Neuanfang wagen, ein neuer Mensch werden. Statt herkömmlicher Therapien soll ein klosterähnliches Leben die Menschen innerlich auf dieses neue Leben vorbereiten. Die Autoren begleiten Rainer und einen weiteren Protagonisten über zwölf Monate. Wie gehen sie mit den strengen Regeln der Einrichtung um? Was lösen die verpflichtenden Gebete und Gottesdienste bei ihnen aus? Beide waren nie richtig gläubig. Kann der Glaube nun eine innere Leere füllen, die bisher nur unter Drogen erträglich war?

17.3., ARD alpha, 21.35 Uhr: "Streetphilosophy: Peace - der Friede in dir!"

Ist es erstrebenswert, im Einklang zu sein mit sich und der Welt? Inneren Frieden zu schließen, auch wenn wir mit vielem nicht einverstanden sind? Diesen Fragen geht Jonas Bosslet nach. In Berlin-Marzahn besucht er eine Jamsession der Heavy-Metal-Band Navocane und erfährt, dass hinter der aggressiven Musik sensible Seelen stecken, denen es weniger darum geht, Dampf abzulassen als Energien freizusetzen. Doch auch die Jungs von Navocane sagen: Kunst entspringt selten aus Harmonie, sondern meist aus einem inneren Drang, etwas Negatives verarbeiten zu müssen. Auch Meditationscoach Laura Seiler blendet Negativität nicht aus, sie findet nur schneller wieder heraus. Das verrät sie Jonas nach einer Meditation über den Dächern von Berlin.

Liegt Gewalt vielleicht sogar in der Natur des Menschen? Denn woher kommt sonst die Befriedigung, wenn man Dinge zerstört? Über diese Fragen spricht der Moderator mit der Philosophin Alexandra Lauck. Die beiden treffen sich auf einem Schrottplatz, um mit Baseballschläger und Vorschlaghammer ein altes Auto kurz und klein zu schlagen. Nach Freud ist uns ein Aggressionstrieb angeboren, erklärt Alexandra Lauck. Der Mensch ist von einer Grundspannung geprägt, von Angst und Verzweiflung, wie Kierkegaard sagen würde.

Sollten die Menschen diese Unruhe nicht besser akzeptieren, statt krampfhaft nach innerem Frieden zu suchen? Für Europas Jugend haben Ideologien weitgehend ausgedient, die Politik hat keine Antworten parat, und die großen Utopien sind passé. Was also taugt noch als Guideline fürs Leben?

17.3., ZDFinfo, 18.45 Uhr: "Scientology - Auf der Spur mysteriöser Todesfälle"

Die Dokumentation befasst sich mit drei mysteriösen Todesfällen im Umfeld des weltweit aktiven Psychokonzerns Scientology. Alle Fälle stehen mit Clearwater in Verbindung, einer Stadt in Florida, die als Mekka der Scientologen gilt. Bei den Verstorbenen handelt es sich um einen jungen Amerikaner, eine die deutsche Tierärztin und einen russischen Geschäftsmann.

Nachgewiesen wurde eine eventuelle Verbindung der Todesfälle zu Scientology allerdings nie. Die Ermittlungen sind mittlerweile eingestellt. Der Film stellt unbequeme Fragen: Weshalb mussten diese Menschen sterben? Welche Rolle spielt Scientology? Und warum stellten sowohl US-amerikanische als auch deutsche Behörden ihre Ermittlungen ein?

18.3., 3sat, 0.05 Uhr: "37 Grad: Mutter, Du wohnst zu weit weg!"

Eltern und Kinder leben heute oft weit voneinander entfernt. Wenn die alten Eltern mehr Hilfe brauchen, sind die Kinder gefordert. Ein Drahtseilakt zwischen Verantwortung, Liebe und Sorge. Ilona Kalmbach und Sabine Jainski stellen ein Beispiele vor, das für viele steht. Jessica B. (49) lebt in der Nähe von Frankfurt, ihre Mutter Monika (75) wohnt in Hamburg, 500 Kilometer entfernt. vor sechs Jahren hatte sie einen Schlaganfall. Jessica hat eine 15-jährige Tochter, ihr Mann ist oft geschäftlich unterwegs. Nach dem Schlaganfall braucht Monika mehr Unterstützung; Jessica fährt daher zunehmend häufiger nach Hamburg, meist am Wochenende, organisiert den Alltag und fährt dann erschöpft zurück. Trotzdem bleibt die Angst, im Ernstfall nicht rechtzeitig bei der Mutter zu sein. Dauerhaft kann Jessica den Spagat so nicht durchhalten.

Wäre es eine Lösung, wenn die Mutter in ihre Gegend ziehen würde? Oder soll sie sie lieber in ihrer gewohnten Umgebung lassen und ein Netzwerk der Unterstützung aufbauen? Monika findet diese Besorgnis übertrieben. Sie kämpft einerseits um ihre Selbstbestimmung, möchte nicht bevormundet werden und so viel wie möglich allein machen. Andererseits hat sie Angst, hinfällig und aufgrund ihrer Einschränkungen einsam zu werden und dann mehr Ansprache und Unterstützung in Anspruch nehmen zu müssen. Ein Dilemma: Jessica ist weit weg, die Mutter will die Tochter nicht beunruhigen und übermäßig belasten.

Deshalb verheimlicht sie ihr auch Schwindelanfälle und teils heftige Stürze. Aber sie möchte auch in der Nähe ihrer einzigen Tochter sein. Die beiden Frauen stehen für eine aktuelle Entwicklung unserer Gesellschaft: die Pflege auf Distanz. Immer weniger Menschen leben am selben Ort wie ihre Eltern, nur noch ein Viertel in der Nachbarschaft oder im gleichen Ort. Aber 90 Prozent der Senioren über 80 wohnen noch in den eigenen vier Wänden und sind dabei zunehmend auf Unterstützung angewiesen. Das bringt weitreichende Konflikte mit sich: Was passiert, wenn berufstätige Menschen in der Lebensmitte zunehmend die Betreuung ihrer Eltern in der Ferne organisieren müssen?

Über die Entfernung hinweg die Eltern zu unterstützen oder zu pflegen, wird dabei oft zum emotionalen, logistischen und finanziellen Drahtseilakt. Die Dokumentation begleitet Jessica und Monika über ein Jahr lang bei der Suche nach einer Lösung. Jessica erfährt erst bei gemeinsamen Arztbesuchen, wie es ihrer Mutter wirklich geht. Zugleich hat ihre Mutter eine Betreuungsverfügung mit einer Freundin abgeschlossen, und Jessica hat Angst, den Einfluss zu verlieren. Gemeinsam besichtigen die beiden Seniorenheime am Wohnort der Tochter in Frankfurt. Wenn Monika in der Nähe wohnen würde, wären die Wege kürzer, aber würde sich Monika an einem neuen Wohnort überhaupt noch zurechtfinden?

19.3., ZDF, 22.15 Uhr: "37 Grad: Plattgemacht"

Suhl-Nord war einst ein modernes Plattenbauviertel in Thüringen, aber nach der "Wende" ging es bergab. Von 14.000 Bewohnern sind nur noch 3.650 übrig. Sanierung lohnt nicht, Platte für Platte wird nun abgerissen. Die Bewohner werden umgesiedelt. Der Film von Gregor Eppinger und Anna Grün beschreibt, was es für die Menschen bedeutet, ihr Zuhause zu verlieren. Suhl liegt etwa 70 Kilometer südlich von Erfurt. In den 1960er und 1970er Jahren wurde aus dem kleinen Städtchen eine DDR-Vorzeigestadt. Doch nach 1989 begann der Wandel.

Die volkseigenen Betriebe schlossen, Arbeitsplätze gingen verloren, die Jungen zogen weg. 40 Prozent der Einwohner sind heute über 60 Jahre, der höchste Wert im Vergleich aller kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland. Diese Entwicklung soll sich ändern: In Suhl will man die Schrumpfung als Chance sehen. Die Strategie der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaften heißt: Abriss, bevor sich der Leerstand im Wohngebiet Suhl-Nord ausbreitet. "37 Grad" hat ein Jahr lang drei Protagonisten begleitet, die noch in Suhl-Nord leben.

19.3., Arte, 17.40 Uhr: "Nepal - Die Stimme der Frauen"

Nisha Budha wurde in einem nepalesischen Dorf geboren und wuchs in einer von patriarchalischen Strukturen, Alkoholismus und uralten Tabus geprägten Gesellschaft auf. Doch sie hatte einen fortschrittlichen Vater, der sie nach Indien zur Schule schickte. Nach ihrem Abschluss kehrte sie nach Nepal zurück und machte dank der Organisation Empowering Women of Nepal eine Ausbildung in Ökotourismus.

Sechs Jahre führte sie Touristen als Trekking-Guide bis zu den Basislagern am Mount Everest, am Annapurna, in Langtang. Dann kehrte sie zurück, um ihre Familie zu besuchen. Das Leben dort ist hart: Die Arbeit auf dem Feld und im Haus wird größtenteils von Frauen verrichtet. Nisha schätzt sich glücklich im Vergleich zu anderen nepalesischen Frauen, von denen viele noch in den alten Traditionen und Tabus gefangen sind. Vor dem Hintergrund der prächtigen Landschaften des Himalaya zeigt die Dokumentation den Wandel im Land. Der Tourismus verändert langsam die Lebensweise der Bevölkerung. Parallel dazu findet in der Politik ein Umdenken statt: So wird eine neue Verfassung ausgearbeitet, die wieder ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern herstellen soll.

Eine neue Generation von Frauen ist sich ihrer Rechte bewusst und will Bildung und Ausbildung nutzen, um ein besseres Leben zu führen. Der Film folgt der Entwicklung Nisha Budhas, die dadurch, dass sie ihre Wünsche auslebt, anderen jungen Frauen aus ihrer Gemeinschaft eine Perspektive eröffnet. Sie sind zwar noch den alten Traditionen ausgeliefert, werden sich aber vielleicht durch einen besseren Bildungszugang bald emanzipieren können.

20.3., BR, 19.00 Uhr: "Stationen: Frühling - Leben heißt anfangen"

Frühling: Die Tage werden wieder länger, die ersten Sonnenstrahlen sorgen für einen Energieschub. Mit dem Frühlingsanfang spüren viele eine neue Aufbruchsstimmung. Draußen in der Natur beginnt es zu grünen und zu blühen, was bei so manchem den Wunsch verstärkt, dass auch in den Alltag wieder mehr Farbe kommt.

Die Wochen vor Ostern sind eine gute Zeit nachzudenken, was sich im Leben ändern kann. Benedikt Schregle begleitet Menschen, die Winter-Ballast abwerfen, etwas Neues ausprobieren, lang gehegte Pläne in die Tat umsetzen und ihren Frühlingsgefühlen trauen.

20.3., ZDFinfo, 19.00 Uhr: "Teheran extrem - Subkultur im Gottesstaat"

Alles, was jungen Menschen im Westen Spaß macht, ist den Gleichaltrigen in der Islamischen Republik Iran verboten; jedenfalls auf den ersten Blick. Selbst das Tragen von Krawatten trägt oder der Besitz eines Hundes weckt den Zorn der "Gashte Ershad", der Tugend-Polizei. Aber nach vierzig Jahren Theokratie haben die jungen Iraner gelernt, sich ihre Nischen zu erobern.

Sie sind inzwischen Spezialisten darin geworden, Grenzen zu übertreten und mit großem Einfallsreichtum die Gebote der Tugendwächter zu umgehen. Trotz der Regeln rebellieren viele junge Menschen in Iran. Sie nehmen ihr Leben in die Hand und trotzen dem Regime, um heimlich zu feiern. Ein französisches Filmteam hat einen Zugang zu dieser versteckten Welt gefunden, in der alles verboten, aber auch alles möglich ist. Junge Iraner enthüllen, wie sie das Regime überlisten, um auf privaten Partys und in geheimen Schönheitssalons das Leben zu führen, das sie wollen. Auf diese Weise wehren sie sich gegen gegen die Hoffnungslosigkeit der Zukunft. "Je mehr Druck sie auf uns ausüben, desto mehr müssen wir rebellieren", sagt ein junger Untergrundaktivist.

21.3., Arte, 17.40 Uhr: "Tibet - Tashis Dilemma mit der Disziplin"

Seit seinem sechsten Lebensjahr lebt Tashi im buddhistischen Kloster Pema Tsal Sakya in der tibetischen Region Mustang, die heute zu Nepal gehört. Der 17-Jährige wird in den Lehren des Buddhismus unterrichtet, spielt Fußball oder Basketball mit seinen Freunden, hört Popmusik und kehrt häufig in sein Heimatdorf zurück, um Familie und Freunde wiederzusehen. Die Dokumentation begleitet ihn durch seinen Alltag im Kloster und auf einer weiten Reise durch den Himalaya zu seinem Vater, der in einer der traditionellsten tibetischen Gemeinden der Welt lebt. In dieser Kultur ist es sehr schwer, sich als Individuum zu behaupten, und fast unmöglich, mit seiner Familie über existenzielle Zweifel zu reden.

Tashi ist noch nicht sicher, wie er seine Zukunft gestalten will: Soll er sein Leben dem Buddhismus widmen oder das Kloster verlassen und sein Glück an der Universität versuchen? Im letzteren Fall erwarten ihn Schuldgefühle gegenüber dem Kloster, das ihm eine kostenlose Ausbildung ermöglicht hat, die Wut seines tief religiösen Vaters, für den diese Entscheidung eine Schande wäre, und die Angst davor, wie er seinen Lebensunterhalt bestreiten soll. Die Dokumentation zeigt beeindruckende Aufnahmen aus der Region Mustang und bringt dem Zuschauer das Dilemma eines sympathischen jungen Mannes näher, der zwischen Spiritualität und seinem Wunsch nach einem modernen Lebensstil steht.

21.3., WDR, 22.40 Uhr: "Menschen hautnah: Über mein Ende will ich selbst entscheiden"

Jürgen ist 50 und nach einem Hirnstamminfarkt komplett gelähmt. Es geschah von einer Sekunde auf die andere. Aus dem sportlichen Mann wurde ein Schwerstbehinderter, der seither kaum mehr als den Kopf bewegen kann. Er war damals 36 Jahre alt. Auch Harald (48) braucht rund um die Uhr Betreuung. Er leidet unter Multipler Sklerose. Die Krankheit verlief in Schüben, heute ist er bis zum Hals gelähmt.

Wenn Harald und Jürgen ihr Leben nicht mehr ertragen können, wollen sie die Freiheit haben, es zu beenden. Doch das wird nicht ohne fremde Hilfe gehen. Darüber, ob unsere Gesetze das zulassen, wird zurzeit heftig gestritten; auch vor Gericht. Erst 2015 ist der Paragraph 217 StGB in Kraft getreten, der die "geschäftsmäßige" Förderung der Selbsttötung unter Strafe stellt. Er wendet sich vor allem gegen Sterbehilfevereine, möglicherweise aber auch gegen Ärzte, die einem langjährigen Patienten bei einem solchen Schritt helfen würden. Dem Palliativmediziner Benedikt Matenaer, Jürgens Arzt, würde dann Gefängnis drohen. Mit anderen Medizinern hat er daher Verfassungsbeschwerde gegen den § 217 eingelegt.

Harald hat sich an den Rechtsanwalt Robert Roßbruch gewandt, der seit Jahren für die Patientenautonomie am Lebensende streitet. Der hat für ihn ein todbringendes Betäubungsmittel beim Bundesinstitut für Arzneimittel in Bonn beantragt. Wird er es bekommen? Der Film von Erika Fehse beschreibt, wie zwei Schwerstkranke darum kämpfen, das Selbstbestimmungsrecht über ihr Leben zu behalten; dazu gehört für sie auch, dem Ganzen ein Ende setzen zu können.

21.3., WDR, 23.25 Uhr: "Menschen hautnah: Marie will frei sein"

Marie aus Leichlingen ist 16 Jahre, als sie ihren Kinderwunsch zum ersten Mal spürt. Sie weiß seit vielen Jahren, dass sie Lehrerin werden will. Doch beide Träume sind für Marie kaum zu verwirklichen: Marie hat das Down-Syndrom. Ihre Eltern Martina und Helmut haben Marie und ihre anderthalb Jahre jüngere Schwester Lilly als Babys adoptiert. Auch Lilly hat das Down-Syndrom.

Einige Freunde und Verwandte haben damals nicht verstanden, warum die Eltern zwei behinderte Kinder adoptieren wollen. Doch Martina ist Sonderpädagogin und hatte beruflich viel mit Down-Syndrom-Kindern zu tun. Ziel der Eltern ist es, die Kinder bestmöglich zu fördern. Marie soll es auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen und nicht in die Behindertenwerkstatt gehen müssen; das gelingt nur etwa einem Prozent der behinderten Menschen. Trotzdem gibt Marie den Kampf nicht auf und versucht, den regulären Hauptschulabschluss zu machen.

Aber ob sie auch eigene Kinder haben sollte? Da sind sich die Eltern nicht so sicher. Trotzdem gehen sie mit Marie zur Frauenärztin und zum Humangenetiker. Sie möchten wissen, welche Risiken eine Schwangerschaft hätte. Fast zehn Jahre lang hat "Menschen hautnah" Marie und ihre Familie begleitet: Von der Grundschule über die Pubertät, zur ersten Liebe bis hin zum Kampf um einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Schafft Marie es, selbstbestimmt zu leben und zu arbeiten, frei zu sein?

21.3., ARD alpha, 21.00 Uhr: "Wiedergeboren - Vom Glauben an die Reinkarnation"

 Laut Umfragen in europäischen Ländern sehen mehr und mehr Menschen im "Reinkarnationsmodell" ein attraktives Gegenmodell zur christlichen Lehre über die letzten Dinge. Studien zufolge glauben rund 30 Prozent der europäischen Bevölkerung daran, wiedergeboren zu werden. Attraktiv erscheint die Vorstellung, ein früheres Leben durch spätere Inkarnation wieder ins Lot bringen zu können beziehungsweise zw. die Möglichkeit zu haben, sich in einem nächsten Leben noch mehr selbstzuverwirklichen, sich noch weiter entwickeln zu können.

Der Film fragt: Was steckt hinter der Reinkarnationsidee? Welche gesellschaftlichen Folgen sind mit einem solchen Glaubensmodell verbunden? Wo sind Möglichkeiten und Grenzen der Reinkarnationsforschung? Und: welches Geschäft wird - vor allem auch in Teilen Europas - mit dem Reinkarnationsglauben gemacht?