Die neuen Pflichten müssten als zweite Säule der Rohstoffsicherung neben das Recycling treten, sagte Krautzberger. Sonst könne nicht sichergestellt werden, dass Deutschland seinen Rohstoffbedarf künftig aus ökologisch unbedenklichen Quellen decken könne. Deutschland ist den Angaben zufolge einer der größten Rohstoff-Importeure der Welt: bei Aluminium, Blei, Kupfer und Zinn der fünftgrößte Nachfrager und bei Stahl der sechstgrößte. Prognosen zufolge wird sich die weltweite Nachfrage für Metalle bis 2060 gegenüber 2011 nahezu verdreifachen.
Die Behörde verwies auch auf Umweltschäden durch unsachgemäßen Minenbetrieb: Allein beim Bruch des Fundão-Damms in Brasilien 2015 sei ein Schaden von mindestens 4,6 Milliarden Euro entstanden. 33 Millionen Kubikmeter zum Teil giftiger Bergbauabfälle wurden freigesetzt. Die hochbelastete Schlammlawine ergoss sich 17 Tage nach dem Unglück in den 650 Kilometer entfernten Atlantik. Krautzberger sagte: "Solche Umweltschäden sind vermeidbar, wenn anspruchsvolle Umweltstandards implementiert, kontrolliert und eingehalten werden. Wir müssen verhindern, dass unterlassener Umweltschutz zum unkalkulierbaren Kostentreiber für unsere auf Rohstoffe angewiesenen Unternehmen wird."
Zudem führe die Rohstoffgewinnung zu einem hohen Energie- und Wasserverbrauch, zur Auswaschung von Schwermetallen oder Radioisotopen in Boden oder Grundwasser, erklärtes sie: "Auch für die Energiewende sind wir von neu abgebauten Rohstoffen abhängig, da nicht genügend Recycling-Material vorhanden ist." Beispielsweise könne Lithium für Energiespeicher derzeit noch nicht wirtschaftlich aus schon vorhandenen Batterien wiedergewonnen werden und müsse aus Bodenschätzen vor allem in Übersee neu gewonnen werden.