Bei dem Protestantentreffen sollten zudem aktuelle Fragen aufgegriffen werden, sagte die Theologin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch die Vielfalt der Ruhrgebietsmetropole Dortmund und der gastgebenden Evangelischen Kirche von Westfalen sollten deutlich werden. An diesem Sonntag stimmen bereits mehr als 160 Gottesdienste auf den Kirchentag ein, der vom 19. bis 23. Juni stattfindet.
Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem Kirchentag in Dortmund?
Annette Kurschus: Der Kirchentag wird ein großes Fest des Glaubens, das inspirierend und orientierend in unsere Kirche hineinwirkt und weit über sie hinaus ausstrahlt. Der Kirchentag wird eine Zeitansage - er greift aktuelle Fragen auf, thematisiert sie im Licht des Evangeliums, bringt Menschen darüber in leidenschaftliche Gespräche, bezieht Position. Der Kirchentag wird ein Fest der Kultur - vielfältig, anspruchsvoll, lebendig. Und das Ganze in Dortmund, wo man immer wieder mit tiefgreifenden Umbrüchen umgehen musste, wo man Konflikte und Probleme nicht verdrängt, sondern beherzt anpackt. Von dem rauen und zugleich herzlichen Charme dieser Stadt wird auf diesem Kirchentag etwas spürbar sein.
Der Kirchentag hat sich früh klar zur AfD positioniert, keine Podien für Funktionäre zu bieten und zugleich Gespräche mit AfD-Sympathisanten zu suchen. Was erleben Sie an Reaktionen darauf?
Kurschus: Unsere Landessynode hat die Entscheidung des Kirchentagspräsidiums mit Beifall aufgenommen. Es gibt durchaus auch bedenkenswerte Einwände, die ich nachvollziehen kann. Doch insgesamt überwiegt die Zustimmung.
Inwieweit spiegelt der Dortmunder Kirchentag Westfalen und die westfälische Landeskirche?
Kurschus: Dieser Kirchentag ist eine gemeinsame westfälische Sache. In besonderer Weise wird man das am Abend der Begegnung erleben, wo sich die Vielfalt unserer Regionen zeigen wird und alle miteinander als gute Gastgeber beteiligt sind. Jede Dortmunder Kirchengemeinde hat in der Vorbereitung auf den Kirchentag einen der 28 westfälischen Kirchenkreise als Partner - die beste Voraussetzung dafür, dass die ganze Landeskirche die Tage im Juni mitgestaltet und prägt.