Vice – Der zweite Mann
Foto: UNIVERSUM
Szenenbild aus "Vice – Der zweite Mann".
"Vice - Der zweite Mann"
Die Evangelische Filmjury wählt "Vice - Der zweite Mann" als Film des Monats
Dick Cheney, einst Vizepräsident unter George W. Bush, gilt als einer der mächtigsten Männer in diesem Amt. Ein Power Player, der im Hintergrund agierte. In Vice rückt Regisseur Adam McKay (The Big Short) den einflussreichen Strippenzieher ins Rampenlicht.
20.02.2019
Jury der Evangelischen Filmarbeit

In einer Mischung aus investigativem Journalismus, Spekulation und Comedy zeichnet Vice Dick Cheneys Lebensweg nach, von den frühen 1960er Jahren, als der junge Studienabbrecher aus Yale in Wyoming Hochspannungsleitungen verlegte, bis zu Cheneys Aufstieg in Washington in der Ära Nixon und seiner achtjährigen Amtszeit als Vizepräsident in der Bush-Regierung, als er die amerikanische Reaktion auf die Anschläge des 11. September 2001 und die Entscheidung für die militärische Invasion des Irak 2003 maßgeblich beeinflusste.

Eine Schlüsselszene zeigt uns einen Wendepunkt im Leben des jungen Cheney (Christian Bale) und macht dessen spätere Frau Lynne (Amy Adams) als treibende Kraft hinter seiner Karriere erkennbar. Nachdem Cheney zum wiederholten Mal stark alkoholisiert am Steuer seines Autos aufgegriffen wurde, liest sie ihm die Leviten. Sie verlangt, dass er etwas aus sich macht. Knapp vier Jahrzehnte später, als bereits eine beachtliche politische Karriere hinter Cheney liegt, will George W. Bush (Sam Rockwell) ihn für das Amt des Vizepräsidenten gewinnen. Doch Cheney, mittlerweile Vorstand des Energiekonzerns Halliburton, lehnt ab. Zu unbedeutend erscheint ihm das Amt. Dann aber wirft er geschickt seine Köder aus und überzeugt Bush davon, ihm die Verantwortung für das Militär, die Energiepolitik und die Auswärtige Politik zu übertragen.

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Vice ist ein bedeutender Gegenwartsfilm, weil er anhand der Figur Dick Cheney und dessen Schlüsselrolle in der Bush-Regierung ein Kapitel der jüngeren amerikanischen Geschichte aufrollt, dessen Folgen bis in die Gegenwart reichen. Mit den Mitteln der Komik gelingt dem Film dies auf unterhaltsame Weise. Brillant sind die Darsteller. Christian Bale gewann für seine herausragende Leistung den Golden Globe.

Der "Film des Monats" der Jury der Evangelischen Filmarbeit ist die einzige durch eine Jury vergebene Auszeichnung für einen aktuellen Kinofilm. Die Jury der Evangelischen Filmarbeit ist ein unabhängiges Gremium. Ihre Mitglieder werden von Einrichtungen der evangelischen Kirche ernannt. Die Jury zeichnet Filme aus, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Die Arbeit der Jury wird vom Filmkulturellen Zentrum im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) betreut. Weitere Informationen: http://www.filmdesmonats.de

Filmstart: 21. Februar 2019