Rheinland-pfälzische Ministerin fordert mehr Beteiligung der Jugend
Die rheinland-pfälzische Jugendministerin Anne Spiegel (Grüne) hat auf der ersten rheinischen Jugendsynode für mehr und möglichst frühe Beteiligung von Jugendlichen geworben.

"Partizipation kann nicht früh genug beginnen", sagte Spiegel am Freitagabend zum Auftakt der Tagung der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr, die auch in der protestantischen Kirche in Deutschland bislang einmalig ist. Am besten werde bereits in der Kita angesetzt, sagte die Ministerin. Leider sei die Gesellschaft noch zu gehemmt, jungen Menschen viel zuzutrauen.

"Ich finde es grandios, dass es hier eine Jugendsynode gibt", sagte die Ministerin. "Ich würde mir viel mehr solcher Runden wünschen." Junge Menschen wolle sie weiter dazu ermutigen, sich innerhalb der Kirche damit zu beschäftigen, wie sie sich um die Welt von morgen kümmern könnten. "Es ist nicht so, dass junge Menschen sich keine Gedanken machen", betonte sie.

Menschen müssten Überzeugungstäter sein

Spiegel plädierte zudem dafür, dass die Vielfalt Deutschlands auch in der Politik repräsentiert werden solle. "Da ist noch Luft nach oben", sagte sie mit Blick auf die Repräsentanz von jungen Menschen in der Politik. Erfahrungen der Psychologie zeigten, dass Teams am besten arbeiten, wenn sie möglichst vielfältig und bunt sind. Aus den Menschen müssten Überzeugungstäter werden, forderte die Ministerin.

Die 110 Mitglieder zählende Jugendsynode besteht aus je 50 Delegierten der Landessynode und der evangelischen Jugend sowie ökumenischen Gästen und Vertretern von Studierendengemeinden, landeskirchlichen Schulen und ehrenamtlicher Konfirmandenarbeit. Das Gremium widmet sich bis Sonntag vor allem der Partizipation von Jugendlichen. Weitere Themen sind Jugend- und Familienarmut, die kirchlichen Jugendarbeit, neue Gemeindeformen und der Umgang mit Flüchtlingen.



Die Jugendsynode endet am Sonntagnachmittag mit einem Gottesdienst, der zugleich den Auftakt des regulären Kirchenparlaments bildet. Die Evangelische Kirche im Rheinland ist mit mehr als 2,5 Millionen Mitgliedern in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen die zweitgrößte Landeskirche innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).