Als bekennender Christ sei der 51-jährige Fußballtrainer in der Mainzer Christuskirche am richtigen Ort, sagte Vahl mit Blick auf den Veranstaltungsort. Klopp verkörpere Werte wie Freundschaft, Heimat, Fairness und Internationalität. Der Fußballfunktionär Christian Heidel erinnerte in seiner Laudatio an die vielen Nichtabstiegsfeiern von Mainz 05 in der Zweiten Fußballbundesliga - mit Jürgen Klopp als rechtem Außenverteidiger. Und an die Beförderung des damals 33-jährigen Spielers an Fastnacht 2001 zum Trainer. Klopps größter Erfolg in seiner Mainzer Zeit war 2004 der Aufstieg in die Erste Liga. 2008 übernahm er das Team von Borussia Dortmund, mit dem er 2011 und 2012 Deutscher Meister und 2012 auch DFB-Pokalsieger wurde. 2013 erreichte Klopp mit Dortmund und 2018 mit dem FC Liverpool das Finale der Champions-League.
Dekan Andreas Klodt freute sich, dass die Kirche "fast so voll ist wie an Weihnachten". Dass einige Besucher auf der Empore standen und der eine oder andere eine rot-weiße Fahne schwenkte, habe etwas von Stadionatmosphäre. Klodt erinnerte an Klopps langjährige Verbindung zur Christuskirche, etwa an seine Teilnahme an einem Gesprächsabend zum Buß- und Bettag. ZDF-Chefredakteur Peter Frey erinnerte in seinem Grußwort daran, dass Klopp ab 2005 in seinem Sender als Kommentator tätig war, zunächst beim Confed-Cup und dann 2006 bei der Fußball-Weltmeisterschaft. "Das war ein Glücksgriff und Glücksfall für beide Seiten", sagte Frey. Qualität und Persönlichkeit seien zusammengekommen.
Klopp sagte, er nehme den Preis mit großer Dankbarkeit und Respekt vor den Menschen entgegen, die ihn als Preisträger ausgewählt hätten. Er nehme an, dass er die Auszeichnung dafür bekommen habe, "dass ich bin wie ich bin". Mainz sei lange Zeit seine Heimat gewesen und werde es auch irgendwann wieder sein, kündigte der gebürtige Stuttgarter an. Unter Verweis auf die Christuskirche sagte Klopp, das Christsein bedeute ihm alles, obwohl er jeden Tag Fehler begehe. Es sei sein "moralischer Leitfaden".
Gestiftet wurde der Mainzer Medienpreis 2017 von der Universitätsmedizin Mainz. Die erste Auszeichnung ging an den Mainzer Fastnachter und Kabarettisten Herbert Bonewitz. Für das Preisgeld von 4.000 Euro erstellte der Maler, Grafiker und Bildhauer Cyrus Overbeck jeweils eine Druckgrafik des Preisträgers in einer Auflage von elf Stück. Neun Drucke erhält der Preisträger zur persönlichen Verwendung.