Armut in Deutschland
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In deutschland leben 16 Prozent der Bevölkerung an der statistischen Armutsgrenze.
Viele Menschen haben nicht genug zum Leben
Arbeitslosigkeit, Niedriglohnjobs und das Alleinerziehen von Kindern sind in Deutschland die Hauptursachen für Verarmung. Das geht aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Schattenbericht der Nationalen Armutskonferenz hervor. Darin kommen auch Betroffene zu Wort. Dem Bericht unter dem Titel "Armut stört" zufolge leben rund 16 Prozent der Bevölkerung an der statistischen Armutsgrenze.

Armut zu bekämpfen, sei keine Wohltätigkeit, sondern eine Verpflichtung, sagte die Sprecherin der Armutskonferenz, Barbara Eschen. Sie erneuerte die zentralen Forderungen des Bündnisses nach einer Kindergrundsicherung, einer Erhöhung des Mindestlohns und der Hartz-IV-Regelsätze und einer Abschaffung aller Sanktionen für Hartz-IV-Bezieher. Viele Menschen hätten nicht genug zum Leben, sagte Eschen.

Das trifft dem Bericht zufolge an erster Stelle die Arbeitslosen, von denen 70,5 Prozent unter der Armutsgrenze leben. Bei Alleinerziehenden sind es 32,5 Prozent. Am seltensten zählen Paare mit zwei Kindern zu den Armen (acht Prozent). Unter Frauen ist Einkommensarmut weiter verbreitet als unter Männern. Von den Senioren muss jeder Fünfte als arm gelten.



Armut wird im Vergleich zu den Löhnen gemessen. Wenn die Einkommen steigen, steigt auch die Armutsgrenze. In Deutschland galten im Jahr 2017 Single-Haushalte mit weniger als 999 Euro Nettoeinkünften als arm. Die Armutsgrenze für Familien mit zwei Kindern lag bei 2.099 Euro. Vor zwölf Jahren waren es noch 1.545 Euro.

Der Schattenbericht, der am diesjährigen Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut zum dritten Mal veröffentlicht wurde, versteht sich als Parallelbericht zur Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung. Die Nationale Armutskonferenz ist ein Bündnis von Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Selbsthilfeorganisationen, das sich für eine aktive Politik der Armutsbekämpfung einsetzt.