Präsident Ortega bekommt Gegnwind von der katholischen Kirche.
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Demonstranten zeigen ein Banner mit einem Foto von Geistlichen bei einem Protestmarsch gegen Präsident Ortega und werden dabei von der katholischen Kirche unterstützt.
Katholische Kirche wirft nicaraguanischer Regierung Auftragsmorde vor
Die katholische Kirche in Nicaragua hat die Regierung unter dem autoritären Staatschef Daniel Ortega beschuldigt, Geld für Morde an Regimekritikern zu bezahlen. Das sei eine diabolische Praxis, sagte Weihbischof Silvio Báez laut einem Bericht der Tageszeitung "La Prensa" am Sonntag (Ortszeit) in einer Messe.

Bewaffnete Zivilisten erhielten Geld von der Regierung, "um ihre Brüder umzubringen". Außerdem würden Menschen bezahlt, wenn sie ihre Nachbarn denunzierten, die dann ins Gefängnis kämen. Báez rief Ortega auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um die Gewalt und Repression zu beenden.

Ortega macht Terroristen für die Gewalt im Land verantwortlich, die einen Putsch gegen ihn anzetteln wollten. Báez widersprach: "Wir alle wissen, dass hinter der Krise weder ein Staatsstreich noch Terroristen stecken. Es ist die Gewalt einer irrationalen Regierung."



Bei den seit Mitte April andauernden Protesten gegen die Regierung wurden bislang mehr als 400 Menschen getötet. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission macht für rund 90 Prozent der Todesfälle regierungsnahe Paramilitärs verantwortlich. Am Sonntag wurden den Angaben zufolge mindestens 38 Menschen festgenommen, die sich an einem friedlichen Marsch unter dem Motto "Gemeinsam für die Freiheit" beteiligten. 30 von ihnen befinden sich noch in Haft, wie die Polizei mitteilte.