Ein Mann mit einem Sprengstoffgürtel habe sich in einem Restaurant in der Stadt Baidoa westlich der Hauptstadt Mogadischu in die Luft gesprengt, berichtete der lokale Sender Radio Shabelle am Sonntag. Kurz nach dem ersten Anschlag am Samstag detonierte in einem Hotel ein weiterer Sprengsatz. Somalier erinnerten am Sonntag an den bisher schwersten Anschlag in der Geschichte des Landes, bei dem am 14. Oktober 2017 mehr als 500 Menschen getötet wurden.
Die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab bekannte sich zu den jüngsten Anschlägen. Die Miliz, die sich mehrheitlich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida versteht, kontrolliert weite Teile von Somalia und greift immer wieder Einrichtungen der Regierung an. In Baidoa sollen im kommenden Monat Regionalwahlen stattfinden, bei denen laut Radio Shabelle auch der frühere Al-Shabaab-Kommandant Mukhtar Robow antritt. Robow, der auch unter dem Namen Abu Mansur bekannt ist, war stellvertretender Anführer und Sprecher von Al-Shabaab, stellte sich aber im August 2017 den Behörden und wechselte die Seite.
Die Islamisten lehnen den Staat und die von der internationalen Gemeinschaft gestützte Regierung ab. Ziel von Al-Shabaab ist die Errichtung eines islamischen Gottesstaates am Horn von Afrika. Die Terroristen verüben immer wieder Anschläge. Vor einem Jahr war ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen auf einer belebten Kreuzung in der Innenstadt von Mogadischu explodiert. Der Anschlag wurde weltweit verurteilt. Die somalische Regierung machte die Al-Shabaab-Miliz für die Tat verantwortlich, die sich dazu aber nicht bekannte.