Hessen: Felix Semmelroth
In Hessen hat am Montag der ehemalige Frankfurter Kulturdezernent Felix Semmelroth seine Arbeit als erster Antisemitismusbeauftragter des Landes aufgenommen. Der 68-Jährige soll nach Angaben von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus verstärken und dazu Strategien und Handlungsempfehlungen entwickeln. Als unabhängiges Bindeglied zwischen den jüdischen Gemeinden in Hessen und der Landesregierung werde er zudem Konzepte entwerfen, um Judenhass und Vorurteilen entgegenzuwirken. Semmelroth ist CDU-Mitglied und war von 1999 bis 2006 Büroleiter der damaligen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und dann bis 2016 zehn Jahre lang Kulturdezernent der größten hessischen Stadt.
Rheinland-Pfalz: Dieter Burgard
Seit Mitte Mai 2018 ist Dieter Burgard Antisemitismusbeauftragter der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Der frühere SPD-Landtagsabgeordnete und Bürgerbeauftragte will sich nach eigenen Worten vor allem um die Sicherheit jüdischer Gemeinden kümmern. Die Aufgabe ist ein Ehrenamt. Staatskanzlei-Chef Clemens Hoch (SPD) erklärte, mit der Ernennung eines "Beauftragten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen" mache die Landesregierung deutlich, dass Diskriminierungen von Menschen jüdischen Glaubens nicht toleriert würden. Rheinland-Pfalz hatte im Dezember 2017 als erstes Bundesland einen Landesbeauftragten als Ansprechpartner für Bürger jüdischen Glaubens ernannt.
Baden-Württemberg: Michael Blume
Auch Baden-Württemberg hat seit März 2018 einen Antisemitismusbeauftragten: den evangelischen Religionswissenschaftler Michael Blume. Er sei Ansprechpartner für die Belange jüdischer Gruppen, aber auch für den Landtag, für Kommunen, Kirchen- und Moscheegemeinden sowie Bildungseinrichtungen, hieß es aus dem Staatsministerium Baden-Württemberg. Der Kampf gegen Antisemitismus sei ein Gebot der Verantwortung für unsere Demokratie. "Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass Minderheiten bei uns nicht angegriffen und kein Keil in unsere Gesellschaft getrieben wird", hieß es aus dem Staatsministerium.
Bayern: Ludwig Spaenle
Die bayerische Staatsregierung hat seit Mitte Mai 2018 erstmals einen "Beauftragten für Jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe": den früheren Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU). Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte bei Spaenles Vorstellung, es sei dringend notwendig gewesen, ein Signal gegen Antisemitismus zu setzen. Spaenle selbst bezeichnete Antisemitismus als "Krebsgeschwür für die freie Gesellschaft".