Er betete mit den aus ganz Deutschland sowie aus Frankreich, den Niederlanden und Skandinavien angereisten Tamilen für den Frieden in Sri Lanka und für die Gleichberechtigung der dort lebenden Tamilen. An dem Gottesdienst nahmen auch mehrere tamilische Priester aus Deutschland und angrenzenden Ländern teil. Nach Auskunft der Wallfahrtsleitung werden bis in den späten Abend hinein bis zu 10.000 Gläubige - Hindus und Katholiken - erwartet.
Veranstaltet wird die Wallfahrt von der Tamilenseelsorge im Bistum Essen, das vom Bistum Aachen unterstützt wird. Die Tamilenwallfahrt ist die größte Einzelwallfahrt in Kevelaer. Am Nachmittag stand noch eine farbenfrohe, eucharistische Prozession sowie die Anbetung nach tamilischer Tradition auf dem Programm. Bei der Prozession ziehen auch die festlich gekleideten Kinder mit, die in diesem Jahr zur Erstkommunion gegangen sind. Bis in den späten Abend hinein wird Kevelaer auch eine Feierstätte sein, bei der sich Familien aus unterschiedlichsten Ländern und Städten wiedersehen. Die Wallfahrt stellt für viele Tamilen zudem auch einen inoffiziellen Heiratsmarkt dar, bei dem Ehen angebahnt werden.
Für die Tamilen, die vor dem jahrelangen Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen sind, ist die Wallfahrt nach Kevelaer zum Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" inzwischen der Höhepunkt im kirchlichen Jahreskreis. Kevelaer ist für sie ebenso wichtig wie der Marienwallfahrtsort Madhu im Nordosten von Sri Lanka. 80 Prozent der Einwohner des Inselstaats sind Hindus, rund 20 Prozent Christen. Kevelaer ist wegen Marienerscheinungen in den Jahren 1641/1642 Wallfahrtsort. Jährlich pilgern rund 800.000 Menschen in die Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnern. An der ersten Tamilenwallfahrt 1987 nahmen etwa 50 Gläubige teil.