Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben.
Berühre mein Herz, oh mein Gott,
Dass es aus Freude an deiner Schöpfung
Die Welt zum Guten verändert,
Und nicht aus Angst sich lähmen lässt.
Bewege Sinn und Verstand,
Dass wir als deine Geschöpfe
Unsere Mitgeschöpfe bewahren:
Schwester Pflanze und Bruder Baum.
Die unverdroßne Bienenschar
fliegt hin und her, sucht hier und da
ihr edle Honigspeise;
des süßen Weinstocks starker Saft
bringt täglich neue Stärk und Kraft
in seinem schwachen Reise.
Lass uns unverdrossen der Hoffnung das Wort reden
Und nicht den Sachzwängen oder dem fehlenden Mut.
Ja, die Bienen, Vögel und Insekten sind lebensgefährlich bedroht,
Unzählige Tiere ausgestorben und verschwunden
In Büchern von vergangenen Zeiten.
Das aber muss nicht so sein und bleiben.
Unsere Kraft und unsere Macht sind groß,
Auf jede Einzelne kommt es an, jeder kann etwas tun.
Ich selber kann und mag nicht ruhn,
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen.
Beunruhige mich, oh mein Gott,
Wecke mich auf und meine Sinne,
Dass ich wahrnehme die Größe deiner Schöpfung,
Ja, dass ich sie liebe, deine Welt
Und alle Sinne schärfe für die Stimme,
Die das Lob deiner Erde singt.
Und dann schenke der ganzen Schöpfung Ruhe:
Vor Ausbeutung und Schmerz,
Zerstörung und drohendem Ende.
Erbarme dich unser und deiner ganzen Schöpfung.