Foto: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Kunst als Zeitzeuge
Am 31. Oktober 2018 ist der Eintritt ins Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) in Hamburg kostenlos. Die drei Haupträume der neuen Ausstellung zum Christentum stehen für Geburt, Tod und Auferstehung Jesu Christi.
31.07.2018
EKD-Flugschrift Reformationstag 2018

Mit 500.000 Objekten aus 4000 Jahren Menschheitsgeschichte ist das Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) in Hamburg eines der führenden Museen für Kunst und Design in Europa. Die international ausgerichtete Sammlung reicht von der Antike bis in die Gegenwart und umfasst europäische, mediterrane, ostasiatische und islamisch geprägte Kulturräume. Auf 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Universalmuseum immer wieder neue und spannende Bezüge zwischen Epochen und Kulturen, Vergangenheit und Gegenwart.

Ein Schwerpunkt in der Vermittlungsarbeit ist das Thema Weltreligionen. Das MKG ist eines der wenigen Museen, das hochkarätige Kunstobjekte des Buddhismus, Islams, Judentums und Christentums unter einem Dach vereint. Es  ist ein gesellschaftliches Anliegen des  Museums, gegenseitige Inspiration und Unterschiede verschiedener Kulturen und Religionen aufzuzeigen, Verständnis zu fördern und zum interreligiösen Dialog einzuladen.

Kunstwerke sind herausragende Zeugnisse für die Kraft der Imagination des Menschen. Sie bieten eine unmittelbare und anschauliche Begegnung mit verschiedenen Formen der Spiritualität. In der christlichen Gesellschaft des Mittelalters sind Religion und Kunst besonders eng miteinander verbunden. Mit sakralen Bildwerken und Schatzkunst aus der Zeit möchte das MKG auch aus heutiger Sicht einen emotionalen Zugang zum Weltbild, zu den Glaubensvorstellungen und -praktiken im Mittelalter ermöglichen.

Die drei Haupträume der neuen Ausstellungspräsentation zum Christentum widmen sich jeweils einem von drei Grundpfeilern des christlichen Glaubens, die bis heute für Christen aller Glaubensrichtungen Gültigkeit haben: die Themen Geburt als Menschwerdung Gottes, der Tod Jesu am Kreuz und die Auferstehung als Prophezeiung von einem Leben nach dem Tod, stehen mit entsprechenden Bildwerken im Fokus.

Die Kunst ist ein unmittelbarer Zeitzeuge der Geschichte. Sie setzt Impulse, reagiert auf gesellschaftliche Veränderungen und historische Ereignisse, so auch auf die Reformation.

Dieser Tauftaler wurde dem Sohn Luthers von seinem Taufpaten, dem Reformator Justus Jonas (1493–1555), geschenkt.

In der neu konzipierten Renaissance-Sammlung bieten fünf Themenräume: "Götter, Mythen und Grotesken", "Die neue Welt", "Gesammelte Wunder", "Das Menschenbild" und "Blühende Städte" Einblicke in den Zeitgeist und  den kulturhistorischen Kontext dieser dynamischen Epoche der Entdeckungen, Erfindungen und gesellschaftlichen Umbrüche, in der auch die Reformation auf fruchtbaren Boden fällt.

Anlässlich des Reformationstages laden wir Sie am 31. Oktober 2018 dazu ein, das MKG kostenlos zu besuchen und die Kunstschätze zu entdecken.

Sehenswertes mit Reformationsbezug:

  • Taufkleinod, Patengeschenk des Reformators Justus Jonas zur Taufe von Luthers Sohn Johann: Westgotische Nachahmung eines Goldsolidus des byzantinischen Kaisers Anastasius I., 491/518, Fassung 1526
  • Bildnismedaillon der Habsburger Regenten zur Zeit der Reformation von Hans Kels, 1537
  • Bierkrug mit Darstellungen gegen das reformationsfeindliche kaiserliche Interim-Edikt von 1548

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ist am Steintorplatz, 22009 Hamburg, zu finden. Am Reformationstag 2018 ist der Eintritt frei. Öffentliche Führungen am Mittwoch, den 31. Oktober 2018 um 11 und 15 Uhr: Luther und die Neuzeit – Neuordnung der Welt, Freie und Reichsstädte und der große religiöse Umbruch in Europa.

Ihre individuelle Führung zum Thema "Weltreligionen: Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam" können Sie beim Museumsdienst Hamburg buchen.