Popmusik und religiöse Lieder sind viel verbreiteter, als man denkt. Diese 10 Songs erzählen uns Geschichten aus der Bibel.
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Lieder, die uns an Geschichten aus der Bibel erinnern, stehen nicht nur im Gesangbuch. Manchmal verstecken sich auch in Pop- und Rocksongs heimliche biblische Botschaften.
Es werde Pop! Heimliche Bibelhits Teil 2
Musik kann berühren, Erinnerung wecken, trösten und manchmal das ausdrücken, was man selbst gerade nicht in Worte fassen kann. Und manche modernen Lieder können uns - manchmal offensichtlich, manchmal leicht versteckt - auch an Geschichten aus der Bibel erinnern. Zehn Beispiele.

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Topic & Ally Brooke - Perfect

And everytime I feel like I ain't really worth it then you say I'm perfect [...] I know you never judge me when I make it hard to love me. (Und jedes Mal, wenn ich mich so fühle, als wäre ich es nicht wert, dann sagst du, ich bin perfekt. [...] Ich weiß, dass du mich nie verurteilst, auch wenn ich es schwer mache, mich zu lieben.)

Manchmal gibt es so Tage, da fühlen wir uns klein und nichtig - irgendwie sind da immer Menschen, die alles so viel besser können, schöner sind als wir und das Leben sowieso total im Griff haben. Der deutsche Musikproduzent Topic und Fifth-Harmony Mitglied Ally Brooke singen dann davon, dass in dieser Situation jemand da ist, der dich daran erinnert, dass du perfekt bist - so wie du bist. Eine biblische Botschaft. Schließlich formte Gott uns nach seinem Ebenbild (1. Mos 1,27; 1. Mos 5,1; 1. Mos 9,6) und liebt uns Menschen - auch, wenn wir uns gerade alles andere als toll verhalten. "Aber du erbarmst dich über alle, denn du kannst alles und du siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie sich bekehren sollen. Denn du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast", steht in der Weisheit Salomos geschrieben. (Weish 11,23-24)

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Tom Walker - Leave a light on

If you look into the distance, there's a house upon the hill guiding like a lighthouse to a place where you'll be safe to feel at grace 'cause we've all made mistakes. If you've lost your way, I will leave the light on. (Wenn du in die Ferne schaust, ist da ein Haus auf dem Hügel. Führt dich wie ein Leuchtturm, zu einem Platz wo du sicher bist, um dich in Gnade fühlen, weil wir alle Fehler gemacht haben. Wenn du deinen Weg (aus den Augen) verloren hast... Werde ich das Licht anlassen.)

In "Leave a light on" fleht Tom Walker einen Freund, der mit Drogenproblemen zu kämpfen hat, an, wieder nach Hause zu kommen. Er schildert dieses Gefühl von Verlorenheit, die Dunkelheit um den Freund herum - und er spricht von dem Licht, das er ihm spenden möchte, damit der Verlorene den Weg zurück findet. Egal, was gewesen ist - hauptsache der Freund findet wieder zurück nach Hause. Das erinnert an die Geschichte des verlorenen Sohnes aus dem Lukas-Evangelium (Lk 15,12-32), in der sich der Vater über die Rückkehr seines tot und für immer verloren geglaubten Sohnes freut - ohne ihn auch nur mit einem Wort für sein Verhalten zu tadeln. Das Lied und die Geschichte könnten als zwei Seiten dergleichen Medaille gelten.

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Welshly Arms - Sactuary

This is our sanctuary. We can find shelter and peace. This is our sanctuary. You are, you are safe with me. (Dies ist unser Zufluchtsort. Hier können wir Schutz und Frieden finden. Dies ist unser Zufluchtsort. Du bist bei mir sicher. )

Eine Situation, in der man einen Zufluchtsort braucht, an dem man sicher ist und Frieden finden kann, während draußen der Regen all den Dreck davonspült? Davon konnte vor der der US-amerikanischen Rock- und Bluesband Welshly Arms aus Cleaveland (Ohio) schon Noah ein Liedchen singen. Schließlich hat er mit den Seinen in der Arche eine biblische Sintflut hinter sich gebracht (1. Mos 7,21-24). Und wer weiß, vielleicht hat er ähnlich tröstende Worte an seine Frau, seine Söhne Sem, Ham und Jafet sowie deren Frauen gerichtet.

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Bebe Rexha - Meant to be

Who knows where this road is supposed to lead? We got nothing but time. As long as you're right here next to me, everything's gonna be alright. If it's meant to be, it'll be, it'll be. (Wer weiß wo diese Straße hinführen soll? Wir haben nichts außer Zeit. Solange du genau hier neben mir bist, wird alles in Ordnung sein. Wenn es bestimmt ist, wird es sein.)

In "Meant to be" geht es darum, Vertrauen zu haben. Und darum, dass mit dieser einen Person an der Seite die Reise - wohin auch immer sie führen mag - eigentlich nur gut ausgehen kann und dass halt passiert, was vorherbestimmt ist. Und nun stelle man sich vor, dass diese Person, die einen begleitet, Gott ist. Gott, der seinen Engeln befohlen hat, dass sie uns auf all unseren Wegen behüten sollen (Ps 91,11-12). Außerdem können wir Menschen auf Gott vertrauen, wenn es um die richtige Richtung geht, weil er uns den Weg weisen will (Ps 25,12) und weil er sich gegenüber dem Propheten Jeremia (Jer 29,11) wie folgt offenbart hat: "Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung." Und bei Zweifeln erinnere man sich an die Überfahrt von Jesus und seinen Jüngern über den See Genezareth, als ein großer Sturm aufkam und Jesus ihn zu stillen vermochte (Mk 4,40).

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The Greatest Showman Ensemble - This is me

But I won't let them break me down to dust. I know that there's a place for us. For we are glorious. (Aber ich werde sie mich nicht zu Staub zerbrechen lassen. Ich weiß, es gibt einen Platz für uns. Weil wir wunderbar sind.)

Die Ausgestoßenen erheben sich, fordern ihren Platz als Gleiche unter Gleichen ein und lassen sich nicht mehr ausgrezen - die Botschaft von "This is me" ist so biblisch, wie es eigentlich nur geht. Der Lobgesang darauf, dass wir alle einzigartig und wunderbar gemacht sind, findet sich zum Beispiel im Alten Testament neben der Formulierung der Gottesebenbildlichkeit (1. Mos 1,27; 1. Mos 5,1; 1. Mos 9,6) auch in Ps 139,14: "Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele" oder Ps 8,6: "Du hast ihn [den Menschen, Anm. d. Redaktion] wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt."

Und das Jesus ein Herz für jene hatte, die am Rande der Gesellschaft stehen, hat er bewiesen, als er sich zu den Sündern und Zöllnern gesetzt und mit ihnen gesessen hat (Mt 9,9-13). Er hat sie so angenommen, wie sie sind - weil sie alle Gottes Kinder heißen.

"Es gibt nichts, dessen ich nicht Wert beginnt", begehrt die Sängerin Keala Settle in dem Song weiter auf. Da der Film "The Greatest Showman", in dem das Lied vorkommt, Mitte des 19. Jahrhunderts spielt, kann dieser Ausruf auch als Schrei für die Gleichberechtigung der Frauen gewertet werden. Die Vorstellungen, dass Frauen gewisse Dinge "nicht Wert seien", ist durchaus auch in der Bibel verbreitet (Paulus gebietet den Frauen in der Gemeindeversammlung zu schweigen, 1. Kor 14,34-35). Dabei offenbart ein Engel als erstes ausgerechnet den Frauen, dass Jesus auferstanden ist (Mk 16,5-7) und er selbst zeigt sich Maria Magadalena noch vor seinen Jüngern und beauftragte sie, die frohe Botschaft zu verbreiten (Mk 16,9-10) - es gibt also nichts, dass sie als Frau nicht wert gewesen wäre.

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Kaleo - Way down we go

Father tell me, do we get what we deserve? Oh we get what we deserve. [...] Time has come as we all oh, go down. Yeah but for the fall oh, my. Do you dare to look him right in the eyes? (Oh Vater, sag mir, bekommen wir was wir verdienen? Oh wir bekommen, was wir verdienen. Die Zeit ist gekommen, wo wir alle oh untergehen. Yeah aber für den Fall, oh, meine Güte. Wagst du es, ihm direkt in die Augen zu blicken?)

Die isländische Rockband Kaleo könnte sich vielleicht bei "Way down we go" vom letzten und einzigen prophetischen Buch des Neuen Testaments inspirieren haben lassen: von der Offenbarung des Johannes. Denn wie im Song geht es auch in der Offenabrung darum, ob wir alle untergehen oder errettet werden (Offb 20). Aber nicht nur dort findet sich die bange Frage vor dem Richterspruch (Mt 25,31–46): Ob wir am Ende das bekommen, was wir verdient haben (was auch immer das sein mag) und ob wir vielleicht tatsächlich irgendwann vor Gott treten, ihm in die Augen sehen und Rechenschaft ablegen müssen - das wüsste vermutlich nicht nur die Jungs von Kaleo, sondern fast jeder gern.

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Alice Merton - Lash out

Oh, hard to hold this fire inside me. All I know, sometimes it's frightening. Hard to hold this fire inside me. Oh, oh oh, it's not really like me to lash out. I gotta let it out. (Oh, es ist so schwer, dieses Feuer in mir zu zügeln. Alles, was ich weiß, ist, dass es beängstigend ist. Es ist so schwer, dieses Feuer in mir zu beherrschten. Oh, oh, oh es sieht mir nicht ähnlich, auf jemanden loszugehen. Ich muss es rauslassen.)

In ihrem Lied "Lash out" wirkt es fast so, als hätte sich die deutsch-irische Sängerin Alice Merton, die in Kanada aufgewachsen ist, in Jesus während der Tempelreinigung (Joh 2,13-17) hineinversetzt: Sowohl dem "Ich" in dem Lied als auch Jesus sieht es in den Augen aller anderen nicht ähnlich, so ausrasten und anderen Menschen "die eigene Meinung um die Ohren zu hauen", was "to lash out at somebody" umgangssprachlich übersetzt bedeutet. Oder wie in Jesus' Fall sich tatsächlich aus Stricken eine Geißel zu basteln und damit peitschend auf die Menschen im Tempel loszugehen. Aber beide können irgendwann nicht mehr anders, weil sich so viel in ihnen angestaut hat.

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Dua Lipa & Calvin Harris - One Kiss

Something in you lit up heaven in me. The feeling won't let me sleep 'cause I'm lost in the way you move, the way you feel. (Etwas in dir hat den Himmel in mir erhellt. Dieses Gefühl bringt mich um den Schlaf, denn ich bin verloren in der Art, wie du dich bewegst, wie du dich anfühlst.)

Ein Mann entbrennt in Liebe und Leidenschaft für eine Frau - und dafür braucht es nicht besonders viel. In "One Kiss" braucht es nur den einen Kuss, in der Geschichte von David und Batseba reichte schon ein Blick Davids auf die badende Frau und er ist in solcher Leidenschaft entbrannt, dass er sie zu sich rufen lässt und mit ihr schläft, obwohl er weiß, dass sie eigentlich mit einem anderen Mann verheiratet ist (2. Sam 11).

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Sido feat Mark Forster - Einer dieser Steine

Kennst du noch den Ort wo ich auf dich gewartet hab? Seite an Seite mit den andern Steinen lag ich da. Ich war kalt, ohne Heimat und alleine.
Bevor du kamst war ich nur einer dieser Steine. [...] Keiner braucht mich mehr zu retten. Das hast du schon getan, indem du kamst und mich mit dir nahmst.

Die Musiker Sido und Mark Forster singen vom Verlorensein und Gefundenwerden, davon dass da draußen eine Person ist, die das Besondere in einem erkennt und einen erretet. Aus christlicher Sicht ist das Jesus Christus. Beispielhaft kann dafür die Beziehung zwischen Jesus und Simon Petrus genannt werden - Jesus hat ihn unter vielen auserwählt, hat ihn mit sich genommen (Mt 4,18-20) und ihn errettet. Die Analogie des Steines passt besonders gut, da Jesus Simon Petrus auch als den "Felsen" bezeichnet hat, auf dem er seine Kirche bauen will (Mt 16,18). Nach katholischer Auffassung ist Petrus der Stellvertreter Christi und als erster Bischof von Rom Leiter aller Ortsbischöfe, weswegen sich das Papstamt von ihm ableitet.

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Lost Frequencies & Zonderling - Crazy

Oh Lord, This is so much harder than I thought but I will give them everything I've got. One day I am gonna prove them wrong. Oh Lord, Let me be the one to set them free. I will give them every part of me, put my heart where everyone can see. (Oh Herr, es ist härter als ich gedacht habe, aber ich werde ihnen alles geben, was ich habe. Eines Tage werde ich ihnen zeigen, dass sie falsch liegen. Oh Herr, Lass mich derjenige sein, der sie befreit.
Ich werde ihnen alles von mir geben, setze mein Herz dahin, wo es jeder sehen kann.)

Verspotten, demütigen, lästern, schmähen - all diese Dinge musste Jesus von Soldaten, Räuber, Hohepriester, Schriftgelehrte und den Ältesten erdulden, nachdem er zum Tode am Kreuz verurteilt worden war (Mt 27, 27-44). Dass sein Los schwerer war, als er es sich vorgestellt hatte, zeigen seine Bitte, diesen Kelch an ihm vorübergehen zu lassen (Mk 14,36) und seine Verzweiflung am Kreuz (Mt 27,46). Und doch ist Jesus nicht verzagt, obwohl sein Vorhaben nach heutigen Maßstäben vielleicht auch als "verrückt" bezeichnet worden wäre: Er wollte die mühseligen und beladenen erquicken (Mt 11,28-30), hat bei seinem Vater für die Menschen um Vergebung gebeten (Lk 23,34) und uns durch seinen Tod von den Sünden befreit (Röm 3,20-26; Kol 1,19-22).