Taufe im Rhein
Foto: Hans-Willi Hermans
Pfarrer Mathias Bonhoeffer tauft bei Stromkilometer 689,5 im Rhein.
Im Fluss als Sinnbild für das Leben die Taufe feiern
Für die ZDF-Serie "Herzensbrecher" spielte Simon Böer erfolgreiche vier Staffeln lang den alleinerziehenden Vater und evangelischen Pfarrer Andreas Tabarius. Im wirklichen Leben stand der Schauspieler vergangenen Sommer bis zu den Knien im Rhein, als seine Kinder von Mathias Bonhoeffer, Pfarrer an der evangelischen Kartäuserkirche in Köln, getauft wurden. Ein Gespräch über das, was ihn und seine Familie dort bewegte.
26.06.2018
Evangelische Kirche im Rheinland
Cornelia Breuer-Iff

Herr Böer, warum haben Sie und Ihre Frau Ihre Kinder nicht als Babys zur Taufe getragen?

Simon Böer: Wir wollten unseren Kindern die Gelegenheit geben, frei und selbstbestimmt entscheiden zu können, ob sie getauft werden und in welche Konfession der christlichen Gemeinschaft sie hineingetauft werden.

Was war für Sie bei der Taufe Ihrer zehn und 18 Jahre alten Kinder besonders eindrücklich?

Böer: Es war ein wundervolles Fest und die Kinder haben jeden Augenblick der Taufe sehr bewusst genießen können. Es war schön, ihre Freude miterleben zu dürfen. Während des Taufrituals mit ihnen und Pfarrer Bonhoeffer direkt im Wasser des Rheins zu stehen, war ein sehr intensives Erlebnis und fühlte sich durchweg richtig an.

Hatte die Entscheidung Ihrer Kinder, sich taufen zu lassen, etwas mit Ihrer Rolle als Fernsehpfarrer zu tun?

Böer: Nein, absolut nicht. Die Kinder haben die Serie "Herzensbrecher" sicherlich sehr gerne geschaut, aber ich denke, ausschlaggebend war da eher der private familiäre Kontext. Die Kinder haben durch meine Frau und mich ein freudvolles Christentum und einen liebenden Gott kennengelernt.

Welche Bedeutung hat für Sie und Ihre Kinder der Ort der Taufe, der Rhein?

Böer: Wir lieben den Rhein. Er hat eine gute kraftvolle Energie. Da wir es sehr mit dem Thomasevangelium (Anm. d. Red.: eine apokryphe Sammlung von Sprichworten und kurzen Dialogen, die nicht in den neutestamentlichen Kanon aufgenommen wurde) halten, das Gott vor allem in der Natur und im Hier und Jetzt verortet, und weil Johannes der Täufer auch unter freiem Himmel getauft hat, war die Entscheidung für die ganze Familie sehr klar, als Pfarrer Mathias Bonhoeffer uns von der Rheintaufe erzählte. Was gibt es Treffenderes, als in einem Fluss als Sinnbild für das Leben die Taufe zu feiern?

Sind Sie und Ihre Frau getauft?

Böer: Meine Frau und ich wurden als Säuglinge getauft, Anne evangelisch und ich katholisch. Wir fühlen uns der christlichen Gemeinschaft zugehörig. Dabei bleibt die Konfession eher zweitrangig. Ich persönlich würde begrüßen, wenn der gemeinsame Weg der Ökumene weiter ausgebaut und gestärkt wird.

Willkommen beim Taufbegleiter! - Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um die Taufe Ihres Kindes oder Ihres Patenkindes zu planen und entspannt zu feiern.