Experten fordern von Kirchen Einsatz für klimafreundliche Mobilität
Die evangelischen Umweltbeauftragten fordern von ihren Landeskirchen in Deutschland "große Anstrengungen", um den Ausstoß klimaschädlicher Abgase im Straßenverkehr zu reduzieren.

"Grundsätzlich gilt der Dreischritt: Vermeiden, effizienter gestalten, erneuerbare Energien nutzen", sagte ihr Sprecher Reinhard Benhöfer, am Samstag in Hannover. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten in den 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Fahrten könnten beispielsweise durch die Nutzung moderner Kommunikationsmedien oder die optimale Organisation von Sitzungszeiten und -orten vermieden werden, führte Benhöfer aus. Effiziente Mobilität bedeute beispielsweise die Bildung von Fahrgemeinschaften sowie die Nutzung von Fahrrädern, Pedelecs und öffentlichen Verkehrsmitteln. Kraftfahrzeuge könnten zu einem erheblichen Teil mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben werden.


Kirchen können auf die Wahl klimafreundlicher Fahrzeuge für Dienstfahrten nur dann Einfluss nehmen, wenn sie vermehrt Dienstfahrzeuge zur Verfügung stellten, ergänzte der Umweltreferent. Außerdem könnten sie die Verbreitung der Elektromobilität fördern, indem sie Ladestationen auf kirchlichen Grundstücken einrichteten und Dienstfahrzeuge mit Elektroantrieb anschafften. Die Nutzung von Fahrrädern könne durch den Bau sicherer und überdachter Abstellanlagen gefördert werden. In diesem Sinne sollten die Landeskirchen Programme zur klimafreundlichen Mobilität auflegen.

In den Landeskirchen ist Mobilität gefragt: Mit rund 236.000 Beschäftigten zählt die verfasste Kirche eigenen Angaben zufolge zu den großen Arbeitgebern in Deutschland. Hinzu kommen weitere 465.000 Frauen und Männer, die vor allem in Gesundheitseinrichtungen sowie in Pflege- und Erziehungsberufen in der Diakonie arbeiten. Die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird auf weit über eine Million geschätzt.