Was macht "Watu Wote" eigentlich so oscar-würdig?
Tobias Rosen: Der Film erzählt eine unglaublich universelle und vor allem wahre Geschichte, die auch den Zeitgeist trifft. Es geht um Terrorismus, um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und eine Solidarität, die über diese Religionsgrenzen hinaus entstehen kann. Das alles sind Themen, die sehr aktuell sind und es die nächsten Jahre auch noch bleiben werden. In jedem Land der Welt. Daher können sich auch so viele Menschen weltweit mit dem Thema emotional auseinandersetzen.
Wie erfährt man eigentlich von seiner Nominierung?
Rosen: Das ist ein spannender Moment. Der Film stand bereits auf einer sogenannten Shortlist. In einem Live-Stream werden dann die Namen der fünf Nominierten verlesen. Wir waren an dem Tag gerade mit dem Filmteam in Kenia und erlebten den Moment gemeinsam in einem Kino in Nairobi. Ich weiß jedenfalls, dass ich nie mehr einen Film mit dem Anfangsbuchstaben "W" mache. Die Nominierten werden ja in alphabetischer Reihenfolge vorgelesen, und die Spannung bis zum Ende des Alphabets, die brauche ich nicht noch einmal.
Hat sich Ihr Leben seither verändert?
Rosen: Es ist sehr hektisch und stressig. Ich warte tatsächlich auf den Moment, in dem ich mich einfach mal hinsetzen kann und weder eine E-Mail lesen oder mein Handy im Blick haben muss, um das alles sacken zu lassen, was da passiert ist.