MENSCHEN HAUTNAH: GEHEIMNISVOLLE KRANKHEITEN - TEIL 1,  Prof. Jürgen Schäfer (Hände verschränkt) und sein Team des Zentrums für unerkannte und seltene Erkrankungen am Uniklinikum Marburg.
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Prof. Jürgen Schäfer (Hände verschränkt) und sein Team des Zentrums für unerkannte und seltene Erkrankungen am Uniklinikum Marburg.
"Menschen hautnah: Geheimnisvolle Krankheiten"
Professor Schäfer ist eigentlich Kardiologe, seit einigen Jahren aber vollständig freigestellt für die Suche nach mysteriösen Diagnosen. Er gilt als "Arzt, der um die Ecke denkt" und entdeckt so mit seinem Team von einem Dutzend Spitzenmedizinern Krankheitsursachen, auf die sonst niemand kommt. Was sich sonst noch im Fernsehen vom 6. bis zum 12. Januar zu gucken lohnt, erfahren Sie hier.

6.1., Arte, 22.40 Uhr: "Fasten und Heilen"

Obwohl die Lebenserwartung in den westlichen Ländern steigt und die Menschen heute älter werden als je zuvor, nehmen gleichzeitig auch die Fälle von Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Krebs unablässig zu, und der Medikamentenkonsum steigt exponentiell. Bleibt den Menschen also nichts anderes übrig, als immer mehr Chemie zu schlucken, um gesund zu bleiben oder es wieder zu werden? Oder gibt es auch andere Möglichkeiten, sich vor Krankheiten zu schützen oder diese zu therapieren? Seit über fünfzig Jahren erforschen Wissenschaftler in Russland, Deutschland und den Vereinigen Staaten eine alternative Heilmethode, das Fasten. Und sie kommen zu erstaunlichen Ergebnissen. Russische Forscher haben beispielsweise eine Reihe höchst aufschlussreicher klinischer Studien durchgeführt, die jedoch nur in russischer Sprache veröffentlicht wurden und deswegen im Westen weitgehend unbeachtet geblieben sind. Nun räumen junge Biologen der University of Los Angeles mit alten Klischees auf. Mit Hilfe der Molekularbiologie belegen sie die weitreichende Wirkung des Heilfastens. Damit eröffnen sich der Medizin und insbesondere der Krebstherapie ganz neue Perspektiven. Wenn diese Wissenschaftler recht haben, wird die Medizin grundsätzlich umdenken müssen.

7.1., ZDF, 9.30 Uhr: "Evangelischer Gottesdienst: Zum Niederknien"

Die Geschichte von den Heiligen Drei Königen begeistert Christen weltweit. Auch der kostbare Schnitzaltar der St. Viktor Kirche in Schwerte hält diese Szene eindringlich und glanzvoll fest.

Wie die drei das Gotteskind finden und was ihnen auf ihrer abenteuerlichen Reise dorthin zustößt: Das erzählt der Fernsehgottesdienst fast im Stil eines echten Roadmovies. Er regt damit zu Entdeckungen auf einer "inneren Lebensreise" an und lüftet ein Geheimnis. Dadurch lenkt der Gottesdienst zur Epiphaniaszeit gleichzeitig den Blick auf den kulturellen Reichtum aller kirchlichen Feiertage. Diese bilden im Jahr 2018 einen Schwerpunkt der ZDF-Gottesdienste.

Clara Ernst (Orgel), Martin Heider (Piano) und das Duo "Saite an Saite" (Diana Schneider, Violine und Valeska Gleser, Harfe) sorgen für festliche Musik zum Hören und Mitsingen. Nach dem Gottesdienst ist die Gemeinde bis 19 Uhr telefonisch unter der Nummer 0700 - 14 14 10 10 (6 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz) zu erreichen. Weitere Informationen zu diesem Gottesdienst: www.evangelische-kirche-schwerte.de

7.1., Arte, 19.30 Uhr: "360° Geo Reportage: Der Kosakenpriester vom Don"

Nachdem das Kosakentum siebzig Jahre lang in der Sowjetunion verboten war, ist es nun in Russland wieder da. An den Ufern des Don erklingen wieder die alten Lieder. Erwachen soll auch das alte Bündnis der Kosaken mit der russisch-orthodoxen Kirche. Für den 52-jährigen russischen Erzpriester Oleg ist das - nach Jahrzehnten des Atheismus im Land - eine wahre Herausforderung. In einem Ikonenbus ist Vater Oleg immer wieder für einige Tage zwischen Wolga und Don unterwegs. Wolfgang Mertin hat ihn bei seiner Reise begleitet. Der Wirkungskreis des Kosakenpriesters umfasst ein Territorium, das dreimal so groß ist wie die Schweiz: das gesamte Wolgograder Gebiet. Es ist von weiten Steppenlandschaften geprägt und liegt rund tausend Kilometer von Moskau entfernt im Süden Russlands. Durch sein Zentrum fließen die beiden geschichtsträchtigen Ströme Wolga und Don. An den Ufern des Flusses Don hatten sich im 15. Jahrhundert, an den einstigen Grenzen des Russischen Reiches, entlaufene russische Leibeigene angesiedelt und sich mit hier lebenden Steppenvölkern vermischt. Sie schützten ihre Dörfer und später auch die Grenzen des Zarenreichs. So entstand eine eigene Volksgruppe, die der Kosaken. Heute soll es in Russland über fünf Millionen Kosaken geben, aber nur die wenigsten haben noch einen direkten Bezug zu ihrer Herkunft und ihren Traditionen, wie die Kosaken vom Don. Und doch erklingen sie wieder überall, die alten Lieder. Vater Oleg ist neben Gottesdiensten auch für die geistliche und geistige Führung der Kosaken zuständig. Wie einst zu Zarenzeiten sollen auch heute wieder die ethisch-moralischen Werte der christlichen Religion das Denken und Handeln der Kosaken prägen und leiten. Dazu fährt er über hundert Kilometer weit in die Steppe, zu den Kosaken des Reitsportclubs der Staniza. Sie versuchen, die traditionelle Reitkunst der Kosaken wieder zu beleben, die Dschigitowka.

8.1., 3sat, 22.25 Uhr: "Was bin ich wert?"

Die Frage nach dem konkreten Wert eines Menschen beschäftigt weltweit Gesundheitsökonomen, Versicherungsmathematiker, Ärzte, Politiker. Die Berechnung des Menschenwerts spielt bei Verkehrsopfern eine Rolle, bei Klimaschutzprogrammen und bei gefallenen Soldaten. Ebenso relevant ist der Wert beim Humankapital eines Unternehmens und bei Katastrophenszenarien staatlicher Behörden, bei Lösegeldzahlungen, Prostituierten und Leihmüttern.
Peter Scharf hat sich für seinen Film mit Fachleuten in aller Welt unterhalten. Auf seiner Reise stößt er auf die erstaunlichsten Berechnungsarten. Nach welchen Kriterien entscheidet zum Beispiel der Entschädigungsspezialist Kenneth Feinberg über die Beträge für die Hinterbliebenen des 11. September? Warum wird das Leben eines toten Feuerwehrmannes um eine Millionen Euro geringer bewertet als das eines getöteten Börsenmaklers? Lohnt es sich, bei einem älteren Menschen noch ein neues Hüftgelenk einzusetzen? Ab wann wäre man selbst nicht mehr "reparierenswert"? Warum lohnt sich der Sklavenhandel heutzutage mehr als der Drogenhandel? Was bedeutet es für Moldawier in Geldnot, potenzieller Organspender zu sein, nur weil eine Niere für die Medizintouristen im Ausland hundert Mal billiger ist als in Europa? In verschiedenen Episoden, die sich nach und nach miteinander verweben, geht der Dokumentarfilm der Frage nach, was es bedeutet, dass der Mensch wie eine Ware berechnet und gehandelt wird. Er dringt in eine unbekannte Welt vor, in der die monetäre Kalkulation eines Menschenlebens längst etwas Alltägliches ist. Die Erkenntnisse sind so erschreckend wie erhellend, grausam, absurd und bisweilen auch komisch.

8.1., 3sat, 0.00 Uhr: "37 Grad: Die Wahrheit und ihr Preis"

Für die einen sind Whistleblower die Helden unserer Zeit, für andere schlicht Nestbeschmutzer und Verräter. Nur selten bricht ein Insider sein Schweigen. Die "37 Grad"-Dokumentation erzählt die Geschichte zweier Whistleblower aus der Pharmabranche. Es geht um gepanschte Medikamente. Die Enthüllungen aber fordern ihren Tribut: Das Leben der beiden Männer verändert sich völlig. "Man ist derjenige, der das Nest beschmutzt hat, und dem gibt keiner mehr eine Chance", sagt einer der Männer, der das leidvoll an der eigenen Haut erfahren musste und noch immer um seine wirtschaftliche Existenz kämpfen muss. Dank der Enthüllungen des Mikrobiologen ist rausgekommen, dass die europäische Vertriebskette für Arzneimittel längst nicht so sicher ist, wie offiziell behauptet wird. Auch in Deutschland. Der andere Whistleblower, der über seine Erfahrungen in der Pharmabranche berichtet, hat mit seinen Berechnungen illegale Machenschaften in Millionenhöhe und mangelnde Kontrollen im Arzneimittelbereich öffentlich angeprangert. Derzeit erlebt er, was es für das eigene Leben und das der Familie bedeutet, sein Schweigen zu brechen. Für beide war es nach eigenem Bekunden eine Gewissensentscheidung. Beide haben mit sich gerungen und haben schließlich gehandelt. Beide konnten es nicht länger mit ihrem Gewissen vereinbaren, zu schweigen, während schwerkranke Patienten Gefahr liefen, mit minderwertigen, gepanschten, gefälschten Medikamenten behandelt zu werden. Darum stellten sie Strafanzeige und gingen an die Öffentlichkeit. Doch die Folgen für das eigene Schicksal sind weitreichend. Für den Whistleblower, der die Schwachstellen in der Arzneimittelvertriebskette aufdeckte, begann mit seiner Entscheidung ein steiler sozialer Abstieg. Zunächst wurde er als Wichtigtuer abgetan, dann als Teil des Systems als betrogener Betrüger selbst kriminalisiert. Bis heute kämpft der Mikrobiologe um die Wiederherstellung seines ehemals guten Rufs; er hat seine Firma und sein Haus verloren. Der andere Whistleblower hat sich seit seiner Entlassung bei mehreren Betrieben beworben. Bislang hat ihn keiner eingestellt.

8.1., Arte, 23.50 Uhr: "Rabbi Wolf"

Willy Wolff ist der Publikumsliebling aus "Im Himmel, unter der Erde", dem Dokumentarfilm über den Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. Dort war der kleine Mann mit Hut eine Nebenfigur, aber er schaffte, was unmöglich schien: Er sprach witzig, klug und charmant über Tod, Trauer und die Vorstellungen vom Jenseits. Seinetwegen verließen die Zuschauer den Film in heiterer Stimmung. Nun steht dieser Mann mit seinem einzigartigen Charisma selbst im Mittelpunkt eines Films. Grimme-Preisträgerin Britta Wauer erzählt am Beispiel dieses sehr besonderen Menschen, was alles möglich ist im Leben und dass es nie zu spät ist, neu anzufangen. 1927 in einer jüdisch-orthodoxen Familie in Berlin geboren, lebt Wolff seit seinem zwölften Lebensjahr in England. Bevor er mit über fünfzig Jahren Rabbiner wurde, war er Journalist. Als politischer Korrespondent verschiedener englischer Tageszeitungen begleitete er drei Jahrzehnte Weltpolitik aus nächster Nähe. So reiste er mit dem britischen Außenminister nach China, in die Sowjetunion oder traf sich mit den Regierungschefs aus ganz Europa. Dieses Leben gab er auf für seinen Traum: Rabbiner zu werden. Als Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern betreut Willy Wolff die jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock, aber er wohnt in einem kleinen Haus bei London. Mitte der Woche fliegt er meist nach Hamburg, steigt dort in den Zug und pendelt zu seinen Einsatzorten im Nordosten Deutschlands. In der Regel tritt er samstags die Rückreise nach England an. Oder er ist unterwegs zu einer Hochzeit in Mailand, zu einem Ausflug nach Wien oder zu den regelmäßig tagenden Rabbinerkonferenzen irgendwo in Deutschland. Höhepunkte im Jahr sind für ihn das königliche Pferderennen von Ascot, das Weihnachtssingen in der Schlosskirche von Windsor und das Neujahrsfasten in Bad Pyrmont. Wolff führt ein Jetset-Leben, das er sich eigentlich nicht leisten kann. Der Umgang mit Geld zählt nicht zu seinen Stärken, das führt gelegentlich zu ziemlich weltlichen Konflikten. Rabbi Wolff ist nicht nur unterhaltsam, er öffnet Türen. Mit Witz und Charme gibt er Einblick in die Welt des Judentums. Der Dokumentarfilm über Willy Wolff ist nicht nur das Porträt einer bezaubernden Persönlichkeit, es ist auch eine Reise zu uns selbst, inspirierend und sehr unterhaltsam.

9.1., ZDF, 22.55 Uhr: "37 Grad: Mehr als satt und sauber"

"Wir sind der Lichtblick des Tages und bringen Leben in die Bude", sagt Markus (46), Altenpfleger aus Frankfurt. Trotz Belastung und schlechter Bezahlung will er nichts anderes machen.
Stress, harte Arbeit, wenig Geld, all das bringt viele Altenpfleger oft an die Grenzen. Sie wollen sich kümmern und haben doch kaum Zeit für ihre Schützlinge. Die vorgeschriebene Minutentaktung der Pflege lässt nichts anderes zu als "satt und sauber". Anabel Münstermann zeigt in ihrem Film den hektischen Alltag zweier Altenpfleger, aber sie war auch dabei, wenn die beiden für ein paar Minuten am Tag Licht und Leben ins Dasein ihrer Patienten bringen, wenn sie Zuspruch und Nähe, Berührung und Verständnis verteilen. "Wir sind angewiesen, uns nur um die körperlichen Bedürfnisse zu kümmern", sagt Carmen (52). "Dabei fehlt den Patienten vor allem Nähe und Zuwendung - mehr als alles andere." Die Erfurterin arbeitet in einem Pflegeheim in Arnstadt. Markus ist bei einem mobilen Frankfurter Pflegedienst. Er sagt über seine Arbeit: "Ich weiß nicht, ob es die Dankbarkeit ist, die mir jeden Tag entgegengebracht wird, oder einfach das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, was mich in dem Job hält, obwohl die Arbeit wirklich immer anstrengender wird." Viele pflegebedürftige Patienten sind frustriert, schwach oder verwirrt. Aber es gibt auch einige, die sich tapfer in Selbstdisziplin versuchen. Eines haben fast alle gemeinsam: Die sind einsam. Oft haben sie niemand anderen als den Pfleger. Für den wiederum sind es viel zu viele Patienten, es bleibt zu wenig Zeit für den Einzelnen. Mit manchen Alten ist die Beziehung eng, so wie mit Carl (85), einem Rentner aus Bornheim. Mit ihm hat Markus früher, lange bevor er sein Patient wurde, in der Eckkneipe Fußball geguckt. Sie sind beide HSV-Fans. Carl ist auch einer der wenigen Patienten, den er duzt. Es sei wichtig, "den alten Menschen mit Respekt und Würde zu begegnen, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass sie alle einmal viel geleistet haben, dass sie Persönlichkeiten sind."
Als Carl plötzlich stirbt, nimmt Markus das richtig mit. Auch weil er sieht, dass sich niemand um die Beerdigung kümmert. Es gibt nur entfernte Angehörige. Keiner kann oder will die Bestattung bezahlen. So bleiben Carls sterbliche Überreste im städtischen Bestattungsinstitut, bis die Kostenfrage geklärt ist. Carmen versucht, jedem Patienten einen persönlichen Geburtstagswunsch zu erfüllen. Frau Neumanns größter Wunsch ist ein Friedhofsbesuch. Sie will sehen, wo sie einmal begraben sein wird, möchte die Wiese der anonymen Gräber anschauen. Ein Geburtstag auf dem Friedhof unter einem blühenden Kirschbaum. Die alte Dame ist unendlich dankbar: Vielleicht ahnt sie, dass dies ihr letzter Geburtstag ist.

9.1., Arte, 20.15 Uhr: "Christen in der arabischen Welt"

Anfang des 20. Jahrhundert stellten Christen in der arabischen Welt etwa rund 20 Prozent der Bevölkerung. Heute sind nur noch rund fünf Prozent der arabischen Welt christlich. Viele verlassen wegen Krieg und Verfolgung die Region. Doch ist dieser Teil der Welt ohne christliche Gemeinschaften vorstellbar? Sind nicht gerade auch sie ein Garant für politische und kulturelle Vielfalt? Die Dokumentation gibt Einblick in das Leben der christlichen Minderheiten im Irak, in der Türkei, in Ägypten, im Libanon und in Syrien. Durch das Chaos im Nahen Osten drohen die Christen aus dieser Region, in der ihre historischen Wurzeln liegen, zu verschwinden. Und der Westen, dessen Kultur sie mitbegründeten, schaut weg. Ist die arabische Welt ohne christliche Gemeinschaften vorstellbar? Sind nicht gerade auch sie ein Bindeglied zwischen der islamisch-orientalischen und christlich-westlichen Welt? Wie leben beziehungsweise überleben christliche Minderheiten heute in Ägypten, der Türkei, im Irak, Libanon und Syrien? Im Irak werden christliche Minderheiten derzeit von den Terrormilizen des sogenannten Islamischen Staates (IS) vertrieben, während sie aus der Türkei bereits im Laufe des 20. Jahrhunderts fast völlig verschwunden sind. Ägypten hat zwar die größte christliche Gemeinschaft der arabischen Welt, die Kopten erfahren jedoch nach wie vor keine echte Anerkennung. Der Libanon ist das einzige Land, in dem Christen lange in der Mehrheit waren, und auch noch heute noch müssen sowohl das Staatsoberhaupt als auch der Oberbefehlshaber der Armee Christen sein. Aus Syrien fliehen Christen in großer Zahl, da sie zwischen den Fronten zerrieben werden in einem Krieg, der nicht zuletzt den Konflikt zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran widerspiegelt. Die Dokumentation schildert die dramatische Situation der Orientchristen, zeigt aber auch ihren Widerstandswillen und die Strategien, die es ihnen ermöglicht haben, in verschiedenen politischen Kontexten ihre jahrhundertealte Identität zu wahren und zum historischen Gedächtnis beizutragen. Ironischerweise gehören die Orientchristen heute zu den größten Kennern des Islams.

9.1., Arte, 21.45 Uhr: "Die Diplomaten des Papstes"

Es ist der kleinste Staat der Welt mit der diplomatischen Schlagkraft einer Großmacht: der Vatikan. Päpstliche Gesandte in der ganzen Welt verhandeln, vermitteln und lassen hinter den Kulissen ihren Einfluss walten. Und das nicht nur, wenn es um das Schicksal von christlichen Minderheiten geht, wie beispielsweise beim Krieg in Syrien und dem Wüten der Terrormiliz Islamischer Staat gegen die Christen im Orient. Auch bei der Flüchtlingskrise schaltete sich der Heilige Stuhl aktiv ein und setzte ein demonstratives Zeichen, indem der Papst selbst syrische Flüchtlinge im Vatikan aufnahm. Mit der Annäherung zwischen den USA und Kuba - bei der Papst Franziskus höchstpersönlich zwischen Barack Obama und Raúl Castro vermittelt hatte - gelang es ihm, eines der letzten Kapitel des Kalten Krieges abzuschließen. Schien sich die Kirche mit dem deutschen Papst Benedikt XVI. von der Welt abzuwenden, brachte sein Nachfolger Papst Franziskus frischen Wind in die ehrwürdigen Gemäuer des Vatikans. Für den Südamerikaner stehen weltliche Belange weit oben auf seiner persönlichen Agenda. Welche Rolle spielt die päpstliche Diplomatie in der Weltpolitik, und welche Ziele verfolgt der Heilige Stuhl auf dem internationalen Parkett? Constance Colonna-Cesari hat kirchliche Würdenträger bei ihren Missionen vor Ort begleitet und hochrangige päpstliche Diplomaten und Vatikanexperten befragt. Zu Wort kamen auch die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, sowie ihr französischer Kollege Philippe Zeller. Entstanden ist ein überraschender Einblick in eine perfekt funktionierende Diplomatie-Maschinerie.

9.1., Arte, 22.40 Uhr: "Sonita"

Sonita lebt als nicht registrierte afghanische Einwanderin im Armenviertel von Teheran im Iran. Die temperamentvolle 18-Jährige möchte ihr eigenes Leben führen, sie möchte Sängerin und Musikerin werden und trotzt allen Hindernissen, die ihr im Iran und seitens ihrer patriarchalischen Familie in den Weg gelegt werden. Denn ihre Familie, allen voran ihre Mutter, will sie - ganz nach Tradition - als Braut verkaufen. 9.000 US-Dollar soll Sonita kosten. Sonita steht vor einem Dilemma: Wenn sie an ihrem Traum festhält, wird sie die Ehre ihrer Familie so verletzen, dass sie von der Familie verstoßen werden wird. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Selbstbestimmung steht Sonita zwischen ihrer traditionell geprägten Familie und Freunden sowie Kollegen einer teheranischen NGO, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung nach Kräften unterstützen wollen.

Sonita greift ihr Schicksal, aber auch das von anderen afghanischen Mädchen, in mitreißenden Liedern auf, die von Kinderarbeit, Zwangsheirat, dem Elend illegaler Flüchtlinge ohne Papiere, Fremdenfeindlichkeit und dem Krieg in Afghanistan erzählen. Ihr Ziel ist es, mit ihren Rap-Songs so berühmt zu werden, dass sie ihre Familie auszahlen kann. Sonita meistert die enormen Schwierigkeiten ihres Alltags mit nicht nachlassender Energie und Beharrlichkeit. Und nicht nur sie, auch ihre Mutter, ihre Schwägerin, die quirlige kleine Nichte Fadia und die freiwilligen Helfer und Freunde der NGO rund um die rührende Direktorin Farzaneh Pouri sind jeden Tag wieder mit den Absurditäten des täglichen Lebens und Überlebens im Armenviertel von Teheran konfrontiert.

Mit Hilfe der Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami dreht Sonita ein Musikvideo für ihren Song "Brides for Sale", der ein Hit auf Internetplattformen wird. Plötzlich ist Sonita bekannt, aber Sologesang von Frauen ist im Iran verboten. Durch ihre Online-Präsenz wird eine NGO aus den USA auf die junge Künstlerin aufmerksam und bietet ihr ein Stipendium an einer Schule in Utah an. Doch bevor Sonita diese Möglichkeit in Betracht ziehen kann, muss sie sich Ausweispapiere besorgen, was sich als gefährliche Herausforderung entpuppt.

10.1., BR, 19.00 Uhr: "Stationen: Durch dick und dünn - Was beste Freunde für uns bedeuten"

Mit wem kann man bis tief in die Nacht über alles reden? Bei wem sich ausweinen? Mit wem lachen, shoppen, feiern? Der beste Freund oder die beste Freundin sind unbezahlbar. Die Basis sind Vertrauen und Sympathie, eine Beziehung auf Augenhöhe. Inwiefern unterscheiden sich Männer - und Frauen-Freundschaften? Und wie können Menschen, die völlig gegensätzlich sind, trotzdem Freunde sein? Benedikt Schregle porträtiert ungewöhnliche Freundschaften und sucht Orte auf, an denen man neue Freunde finden kann.

10.1., MDR, 20.45 Uhr: "Unsterblich im Internet?"

Nachricht von einem Online Portal: "Morgen ist Herr Müllers Geburtstag. Gratulieren Sie." Eigentlich eine ganz normale Meldung, nur ist Herr Müller bereits seit einem Jahr verstorben. Sein digitales Ich ist jedoch immer noch online. Allein auf Facebook sind weltweit mehr als 30 Millionen Profile von Verstorbenen weiterhin aktiv. Das Internet vergisst nicht - über den Tod hinaus.

Ein immer größer werdender Teil unseres Lebens ist digital organisiert. Fotos werden auf Facebook oder Instagram gepostet, der gut sortierte Aktenordner befindet sich in der Cloud, Post kommt per Email und Rechnungen sind auf Online-Accounts abrufbar. Wenn ein Familienmitglied stirbt, müssen sich die Hinterbliebenen auch um diesen digitalen Nachlass kümmern. Doch ohne Passwort ist es selbst für die Erben kaum möglich, Zugang zu den Internet-Portalen zu erhalten.

Die Unsicherheit, wie mit dem digitalen Nachlass umzugehen sei, bringt eine ganz neue Branche auf den Plan. Junge Start-Ups werben für neue Vorsorge-Produkte. Daten-Forensiker suchen die digitalen Spuren von Verstorbenen, Bestattungsinstitute bieten Hilfe an. Dabei ist rechtlich nicht einmal eindeutig geklärt, ob digitale Kommunikationsdaten sich überhaupt vererben lassen.

Darüber hinaus verändert das Internet unsere Trauerkultur. Digitale Friedhöfe oder Kondolenzseiten erweitern die analogen Trauerstätten. Hinterbliebene pflegen Webseiten als Erinnerungsort an die Geliebten. Und auf Blogs und in Foren machen todkranke Menschen ihr Sterben öffentlich.
Wie also für den digitalen Nachlass vorsorgen? Haben Erben das Recht auf Zugang zu den Online-Daten? Was kann gelöscht und was sollte erhalten werden? Der Film sucht Antworten auf diese Fragen.

11.1., WDR, 22.40 Uhr: "Menschen hautnah: Geheimnisvolle Krankheiten (Teil 1)"

Erkan, 32, hat seit seiner Kindheit mysteriöse, sehr schmerzhafte Knubbel auf der Haut: manche klein wie eine Erbse, andere groß wie ein Hühnerei. Jahrelang operieren die Ärzte diese Wucherungen einfach weg, doch sie kommen immer wieder. Erkans Schwester Arzu, 33, hat genau die gleichen Knubbel. Und auch die schneiden die Ärzte immer wieder weg. Und diese Wucherungen sind nicht die einzige Mysteriöse: Kein Mann in der Familie von Erkan und Arzu wird älter als 52 Jahre. Und niemand - auch kein Arzt - vermutet lange Zeit einen Zusammenhang. Endlich wird eine Chirurgin am Uniklinikum Marburg misstrauisch. Sie informiert ihren Kollegen Jürgen Schäfer; er leitet an der Klinik das Zentrum für unerkannte und seltene Erkrankungen (ZusE). Professor Schäfer ist eigentlich Kardiologe, seit einigen Jahren aber vollständig freigestellt für die Suche nach mysteriösen Diagnosen. Er gilt als "Arzt, der um die Ecke denkt" und entdeckt so mit seinem Team von einem Dutzend Spitzenmedizinern Krankheitsursachen, auf die sonst niemand kommt. In den Regalen des ZusE stehen inzwischen rund siebentausend Krankenakten von Patienten auf der Warteliste. Alle von Menschen, die oft schon jahrelang von Arzt zu Arzt laufen, aber niemand findet heraus, woran sie leiden. Für diese Menschen ist Schäfer die letzte Hoffnung. Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an unerkannten oder seltenen Erkrankungen. Wenn Symptome nicht zusammen passen oder Medikamente nicht wirken, wird ihnen gern das Etikett "psychosomatisch" angeheftet. So erging es auch der 32-jährigen Hellen, die seit 14 Jahren an unerklärlichen Bauchschmerzen leidet. Sie war bei allen möglichen Ärzten, machte Allergietests, stellte ihre Ernährung um. Auch sie wendete sich schließlich verzweifelt ans ZusE. "Es ist nicht einfach, zu wissen, dass wir für viele Patienten die letzte Hoffnung sind", sagt Schäfer, vor allem, wenn er selbst vor einem Rätsel stehe: "Das nimmt man mit nach Hause." Auch Hellens Krankheit entpuppt sich als echte Herausforderung. Zwei weitere Folgen der Reihe zeigt der WDR am 18. und am 25. Januar.

11.1., WDR, 23.25 Uhr: "Herausforderung Wüste - Sinnsuche in der Sahara"

Mit 19 Kamelen ziehen sie durch die Wüste, schlafen auf Sand und ernähren sich von der einfachen Kost der Berber. 14 Frauen und Männer setzen sich den Strapazen einer Karawane aus, um mehr über sich herauszufinden. Dafür haben sie sogar Telefon, Uhr und Kosmetika abgegeben.
Für die 78-jährige Margarete ist der Weg durch die Wüste eine Begegnung mit der Endlichkeit des Menschen. Nirgendwo sonst, erzählt die ehemalige Hebamme, habe sie sich über Leben und Tod, den Sinn des Ganzen intensiver auseinandergesetzt, als in der sich stets ändernden Formation der Dünen. 14 Tage lang hat Filmemacher Max Kronawitter eine Wüstenkarawane begleitet. Dabei hat er mit seinem Team nicht nur faszinierende Wüstenlandschaften eingefangen. Erstaunlich offen schildern die Teilnehmer in der Reportage, was die Wüste mit ihnen macht.