Der 25-Jährige, der aus Rheinland-Pfalz stammt, sei in ärztliche Behandlung eingewiesen worden, teilte die Siegener Polizei am Montag mit. Bei dem Zwischenfall sei niemand verletzt worden. Auch wenn die Waffe lediglich eine Schreckschusspistole war, hätte sie aus geringer Distanz gefährlich oder sogar tödlich sein können, erläuterte die Polizei. Ob gegen den Mann ein Verfahren eröffnet wird, blieb zunächst offen. Seine Motive sind unklar. Vermutlich habe er sich das Leben nehmen wollen, hieß es.
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Der Mann hatte sich den Angaben zufolge geweigert, nach dem Sonntagsgottesdienst die evangelische Nikolaikirche in Siegen zu verlassen. Er bedrohte zunächst den Küster, der aus der Kirche fliehen konnte und die Polizei rief. Danach fielen in der Kirche mehrere Schüsse. Der Mann, der sich allein in dem Gotteshaus befand, feuerte mit der Waffe, die einer echten Pistole täuschend ähnlich sieht, mindestens vier Mal. Schaden entstand dabei aber offenbar nicht.
Von Spezialkräften überwältigt
Der Großeinsatz begann gegen 12 Uhr. Dabei wurde das Gebiet um die Kirche weiträumig abgeriegelt. Weite Teile der Siegener Oberstadt, Restaurants und private Wohnungen mussten nach Polizeiangaben evakuiert werden. Gegen 17.15 Uhr überwältigtenSpezialeinheiten der Polizei den Mann. Er wurde dabei leicht verletzt und anschließend in ein Siegener Krankenhaus gebracht. Er befinde sich weiter in ärztlicher Behandlung, hieß es in der polizeilichen Mitteilung vom Montag.
Der evangelische Kirchenkreis Siegen reagierte erleichtert auf das Ende des Zwischenfalls. Er sei froh, dass alles glimpflich ausgegangen und niemand zu Schaden gekommen sei, sagte Synodalassessor Hans-Werner Schmidt, der kommissarisch den Kirchenkreis leitet, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Schmidt dankte der Polizei dafür, dass sie professionelle und gute Arbeit geleistet habe.