Ein bisschen Optimismus und ein deutlicher Aufruf zum Handeln: Der Umweltbeauftragte der EKD, Hans Diefenbacher, hat auf der EKD-Synode den Klimabericht der EKD vorgestellt.
Dabei merkte er an, dass die Euphorie, die nach dem Klimaabkommen von Paris im Jahr 2015 vielerorts geherrscht habe, mittlerweile abgeebbt sei und stattdessen die Menschen erstarkt seien, die andere Ansichten vertreten. Diefenbacher kategorisierte sie in drei Kategorien: Menschen, die behaupten, den Klimawandel gäbe es gar nicht, Menschen, die den Klimawandel zwar als Tatsache anerkennen, ihn aber für nicht-menschengemacht hielten, und jene, die ihn für nicht so schlimm hielten. Der Umweltbeauftragte der EKD griff diese Haltung nicht massiv an, sondern appelierte an den Menschenverstand: "Allein aus dem Prinzip der Vorsorge, dass diese Dinge eintreten könnten, sollten wir uns um den Klimawandel kümmern."
Umweltschutz und eine Reduzierung des eigenen Energieverbrauchs sind für die evangelische Kirche und deren Einrichtungen traditionell ein Anliegen. Mit einem Synodenbeschluss im Jahr 2008 wurden alle Landeskirchen und Werke aufgefordert, ihr eigenes Engagement zur Einsparung von CO2 zu erhöhen. Mittlerweile haben 13 der 20 Landeskirchen ein Klimaschutzkonzept, die Bayerische Landeskirche erarbeitet gerade noch eins.
Zwischen 2005 und 2015 sei es mit großer Wahrscheinlichkeit gelungen, die CO2-Emissionen um 25 Prozent zu senken - aufgrund der schwierigen Datenlage könne man es nicht mit letzter Sicherheit sagen, die Werte lägen aber zwischen 23 und 31 Prozent. Bis 2020 wolle man die CO2-Emissionen insgesamt im Vergleich zu 2005 um 40 Prozent gesenkt haben - ein Ziel, dass schon deutlich schwerer zu erreichen sei als die Ziele aus dem Jahr 2015. Man müsse jetzt, so Diefenbacher, darüber diskutieren, welche Klimaziele sich die Kirche 2030 setze und wie man bis 2050 die Klimaneutralität erreiche. Diese großen Zeithorizonte wirken manchmal abschreckend und überfordernd, doch kleiner zu denken sei keine Alternative. "Für den Klimaschutz muss man mindestens die Lebensspanne der eigenen Enkel in den Blick nehmen", so Diefenbacher.
Die Kirche, so seine doch recht positive Bilanz, sei mit ihren zahlreichen Bemühungen und Projekten auf dem richtigen Weg dorthin. "Das große Schiff muss jetzt nur noch etwas mehr Fahrt aufnehmen", so Diefenbacher zum Abschluss.