Da Migration ein internationales Phänomen sei, bedürfe es auch internationaler Standards, die den Schutzbedürfnissen der Migranten Rechnung trügen, sagte Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel anlässlich des Globalen Forums für Migration und Entwicklung vom 28. Juni bis 1. Juli in Berlin.
Migration dürfe nicht nur auf ihren wirtschaftlichen Wert für die aufnehmende Gesellschaft reduziert werden, forderte "Brot für die Welt". "Gobale Migrationspolitik sollte auf den bereits bestehenden Konventionen zu Menschenrechten und Arbeitsmigration aufbauen und den nachhaltigen Entwicklungszielen dienen, die in der UN-Agenda 2030 festgeschrieben sind", sagte die Präsidentin des Hilfswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel.
Misereor-Geschäftsführer Spiegel sagte, das Ziel der UN, bis Ende 2018 ein weltweites Abkommen zu Migration zu verabschieden, müsse die Bundesregierung unterstützen. Deutschland hat gemeinsam mit Marokko in diesem Jahr den Ko-Vorsitz des Globalen Forums für Migration und Entwicklung inne, das seit 2007 auf Initiative der UN-Mitgliedsstaaten stattfindet. Die recht willkürliche Benennung von sicheren Herkunftsstaaten nach primär deutschen Interessen, müsse allein schon aus humanitären Gesichtspunkten aufhören, forderte Spiegel. Es brauche eine ehrlichere Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen in den Herkunftsländern.