Bei dem Selbstmordanschlag am späten Montagabend während eines Konzertes der US-amerikanischen Sängerin Ariana Grande kamen Medienberichten zufolge mindestens 22 Konzertbesucher ums Leben. Unter den Opfern waren den Angaben zufolge auch Kinder.
Bischöfe in Großbritannien und Deutschland zeigten ihre Solidarität mit den Angehörigen. "Wir beten für die Trauernden und Leidenden und für alle, die von Verlust und Schmerz betroffen sind", erklärte der anglikanische Primas, Erzbischof Justin Welby, auf Twitter. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erklärte, er bete für die Opfer und ihre Angehörigen: "Wir alle können mitfühlen und ahnen, was es heißt, einen Sohn oder eine Tochter zu verlieren." Auf dem am Mittwoch in Berlin und Wittenberg beginnenden evangelischen Kirchentag werde man in den kommenden Tagen in Gedanken und Gebeten mit den Menschen in Manchester verbunden sein, fügte Bedford-Strohm hinzu, der auch bayerischer Landesbischof ist. Auch der anglikanische Bischof von Manchester, David Walker, forderte zum Gebet für die Bürger von Manchester auf.
Der anglikanische Bischof von Manchester, David Walker, forderte ebenfalls zum Gebet für die Bürger von Manchester auf. Es sei nicht der erste terroristische Anschlag in der Stadt, "und der jüngste wird uns nicht besiegen", so Walker in einem Tweet.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) verurteilten den Anschlag. Es schockiere sei vor allem, "dass das sogenannte Selbstmordattentat sich speziell gegen Jugendliche und sogar gegen Kinder gerichtet" habe, erklärte der ÖRK-Generalsekretär, der norwegische Theologe Olav Fykse Tveit, in Genf.
Der Anschlag folge einer Reihe von Attacken in Europa, in Brüssel, Berlin, Paris, Stockholm, St. Petersburg, Istanbul und Nizza und in London. Es gebe keinerlei Rechtfertigung für eine solche Handlung. Die Welt müsse zusammenstehen und diese "kriminelle Horror-Tat" verurteilen, erklärten Weltkirchenrat und KEK in einer gemeinsamen Stellungnahme in Brüssel und Genf. Sie riefen zum Gebet für die Opfer auf.
Der 1948 gegründete Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) repräsentiert 350 Kirchen und mehr als 500 Millionen Gläubige. Die 1959 gegründete Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist eine Gemeinschaft von 115 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und alt-katholischen Kirchen aus allen Ländern in Europa.
Der Jüdische Weltkongress forderte nach dem Anschlag mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Terrorismus. Die Welt müsse sich dem Terrorismus vereint entgegenstellen und seine Ursachen bekämpfen, erklärte Weltkongress-Präsident Ronald Lauder am Dienstag. Lauder verurteilte die Tat als "verabscheuenswürdig und entsetzlich". Der Jüdische Weltkongress trauere mit den Opfern des Anschlags, "und unsere Herzen empfinden mit den vielen Verwundeten und den Familien, die ihre Geliebten durch diesen widerlichen Terrorakt verloren haben sowie mit dem britischen Volk." Diese Tat werde den Lebensstil der freien Welt nicht verändern, fügte Lauder hinzu.
Der Islamverband Ditib erklärte: "Der Islam ist eine Religion des Friedens, der Barmherzigkeit, Empathie und Solidarität". Keineswegs erlaube "unser Glaube solche Gräueltaten", erklärte der türkische Islamverband am Dienstag in Köln. Die eng mit dem türkischen Staat verbundene Türkisch-Islamische Union (Ditib) verwies darauf, dass der Anschlag wenige Tage vor dem islamischen Fastenmonat Ramadan verübt wurde, der nicht nur Verzicht auf Nahrung und Genüsse bedeute, sondern für Friedfertigkeit und Versöhnung stehe.
Auch der hannoversche Landesbischof Ralf Meister und die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber bekundeten in einer gemeinsamen Stellungnahme ihr Mitgefühl. "Wieder sind wir schockiert und betroffen, wenn wir sprachlos auf den unfassbaren Verlust so vieler junger Menschen durch einen Akt brutaler Gewalt schauen", betonten Meister und Bosse-Huber. Meister ist Co-Vorsitzender der gemeinsamen Meißen-Kommission der EKD und der Kirche von England.