"Leiser Abschied - Eine Sterbeamme hilft verwaisten Eltern" läuft am Sonntag um 17:15 Uhr im ERSTEN. Uli Michel (r) begleitet Sabine durch die Schwangerschaft, deren erstes Kind vor einem Jahr im sechsten Monat gestorben ist.
Foto: ARD/WDR
"Leiser Abschied - Eine Sterbeamme hilft verwaisten Eltern" läuft am Sonntag um 17:15 Uhr im ERSTEN. Uli Michel (r) begleitet Sabine durch die Schwangerschaft, deren erstes Kind vor einem Jahr im sechsten Monat gestorben ist.
"Gott und die Welt: Leiser Abschied"
"In die Geburt zu gehen und zu wissen, dass das Kind nicht lebensfähig ist und der Sarg schon nebenan steht, das hat mein Leben verändert", sagt Uli Michel. Julia Schöning hat die Hebamme, die sich zur Sterbeamme weitergebildet hat, in den ersten Monaten nach ihrer Ausbildung begleitet. Sie kümmert sich um Lara, die weiß, dass ihr Kind nach der Geburt sterben wird, und um Sabine, die bereits ein Kind verloren. Das ist aber nicht alles, was sich in der Woche vom 6. bis zum 12. Mai 2017 im Fernsehen zu schauen lohnt:

6.5., One, 20.15 Uhr: "Toter Winkel"

Der Vorgang ist bedrückend, aber vermutlich Alltag: Eine Familie aus dem Kosovo wird zur Abschiebung abgeholt. Ein Mädchen kann flüchten, zwei Beamte laufen hinterher, einer rennt vor einen Laster; Ende des Prologs, Vorspann, durchatmen. Anschließend beginnt der Film scheinbar noch mal neu: eine harmonische Kleinstadtfamilie, ein liebevoller Vater – und eine schreckliche Wahrheit. "Toter Winkel" erzählt von den furchtbaren Abgründen hinter bürgerlichen Fassaden; dank des vielschichtigen Spiels der beiden Hauptdarsteller Herbert Knaup und Hanno Koffler gelingt es Regisseur Stephan Lacant, lange offen zu lassen, was seine Hauptfiguren zu verbergen haben: Karl findet durch Zufall raus, dass sein Sohn Kontakt zu Rechtsradikalen hat. Dabei kann er noch nicht mal erahnen, wie tief der Abgrund ist, der sich schließlich vor ihm auftun wird. Erst kurz vor Schluss offenbart sich die ganze schreckliche Tragweite der Ereignisse, mit denen der Film beginnt. Über allem aber steht die Frage, wie es kommt, dass Kinder aus unauffälligen Elternhäusern in den Extremismus abdriften; klugerweise verzichtet Lacant auf eine einfache Antwort.

7.5., ARD, 17.15 Uhr: "Gott und die Welt: Leiser Abschied"

Der erste Schrei. Eltern blicken zum ersten Mal in das Gesicht ihres Kindes. Diesen tief emotionalen Moment hat Uli Michel (47) in ihren 18 Jahren als Hebamme unzählige Male erlebt. Aber sie kennt auch die schweren Situationen: "In die Geburt zu gehen und zu wissen, dass das Kind nicht lebensfähig ist und der Sarg schon nebenan steht, das hat mein Leben verändert."
Uli Michel will Eltern, die einen solchen Verlust erleiden müssen, nicht mehr alleine lassen und beginnt eine zusätzliche Ausbildung als Sterbeamme. "Das Sterben ist genauso ein Teil des Lebens wie die Geburt. Ich sehe mich als Amme für beide Grenzbereiche." Julia Schöning begleitet Uli Michel in den ersten Monaten nach ihrer Ausbildung. Wie wird sie Laura beistehen, die ihr Kind bis zur Geburt austrägt, obwohl sie weiß, dass es sterben wird? Kann sie Sabine, die ihr erstes Kind verloren hat, durch ihre von Angst und Zweifeln belastete zweite Schwangerschaft führen?
Und wie kommt Uli Michel selbst damit zurecht, alltäglich mit Verlust und Verzweiflung konfrontiert zu werden? Was bleibt vom Leben, wenn der Tod am Anfang steht?

7.5., ARD, 0.40 Uhr: "Kreuzweg"

Dietrich Brüggemanns Drama erzählt die Geschichte der 14jährigen Maria (Lea van Acken), die mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern in einer Kleinstadt in Süddeutschland lebt. Die Familie ist streng katholisch und gehört zur Gemeinde der fiktiven Priesterbruderschaft St. Paulus. Diese Gemeinschaft lehnt alle Reformen ab, die seit den Sechzigerjahren in der Kirche durchgeführt wurden, und vertritt einen strengen Glauben, wie er angeblich seit jeher gelehrt wurde. Es ist ein einfaches, klares System, das durch seine Radikalität keinerlei Raum für individuelle Entfaltung lässt. Im Firmunterricht folgt Maria den Ausführungen des Pfarrers. Er erzählt seinen Zöglingen vom Wert des Opfers, von ihrer besonderen Stellung als Soldaten Jesu Christi und von Auserwählten, deren Heiligkeit schon im Kindesalter klar zutage träte und die dann von Gott oft sehr früh heimgeholt würden. Dieser Gedanke fällt bei Maria auf fruchtbaren Boden. In diesen heiligen Kindern findet sie klare Identifikationsfiguren. Opferbereitschaft ist für sie die reinste Form, ihren Glauben zu zeigen. In Marias Familie herrschen ebenso strenge Regeln wie in der Kirche: Die herrische Mutter (Franziska Weisz) maßregelt ihre älteste Tochter ununterbrochen, weil sie befürchtet, Maria könnte ihr entgleiten. Der schweigsame Vater wird ebenfalls von der Mutter dominiert. Die drei jüngeren Geschwister bleiben von den Launen der Mutter weitgehend verschont. Der jüngste, Johannes, leidet unter einer seltsamen Krankheit und spricht nicht. Marias Verhältnis zu ihm ist innig. Ihr sehnlichster Wunsch ist, ihn heilen zu können. Nach vielen verwirrenden und zum Teil traumatisierenden fasst das Mädchen einen fatalen Entschluss: Es will sich opfern, um den Bruder zu retten. "Kreuzweg" wurde 2014 bei der Berlinale mit einem "Silbernen Bären" sowie dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.

9.5., ARD, 22.45 Uhr: "#Beckmann: Frauen und die Macht"

Seit zwölf Jahren ist Angela Merkel Regierungschefin, sechs ihrer 16 Kabinettsmitglieder sind weiblich. Doch wie gleichberechtigt sind Frauen in der nach wie vor männlich geprägten Politikwelt? Welche Widerstände begegnen ihnen auf dem Weg nach oben? Und welche Eigenschaften und Fähigkeiten unterscheiden sie von männlichen Konkurrenten? Immer wieder kritisieren Politikerinnen, dass statt ihren politischen Ideen zu oft Aussehen, Mode und Frisuren thematisiert werden. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) musste sich früher häufiger als "Küsten-Barbie" verspotten lassen, die Fraktionsvorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, als "Pin-up der deutschen Linken", und die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner als "Shitstorm auf Pumps". Zudem sind Familie und Kinder auch für Berufspolitikerinnen ein größeres Karrierehindernis als für ihre männlichen Kollegen. Stehen die traditionellen Rollenvorstellungen in Deutschland einer vollständigen Gleichberechtigung weiterhin im Weg? Reinhold Beckmann und seine Co-Autoren Nadja Kölling und Ulrich Stein haben Schwesig, Klöckner und Wagenknecht mit der Kamera begleitet. Offen sprechen die Spitzenpolitikerinnen über ihre Ziele, männliche Spielregeln und Sexismus in der Politik. Alle drei gelten als ebenso ambitioniert wie meinungsstark. Die gelernte Finanzwirtin Schwesig kämpft als SPD-Ministerin für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Klöckner gilt trotz ihrer Niederlage bei den Landtagswahlen 2016 in Rheinland-Pfalz als eine der Hoffnungsträgerinnen der CDU. Und Wagenknecht, verheiratet mit Oskar Lafontaine, zählt zu Deutschlands streitlustigsten Kapitalismus-Kritikern. Nicht nur in ihren politischen Ansichten unterscheiden sich die Karrierefrauen, auch das Thema Gleichberechtigung beurteilen sie differenziert. Während Klöckner der Ansicht ist, dass Merkel allein durch ihr Sein als Frau an der Spitze zur Normalität beigetragen habe, sieht das Schwesig anders: "Eine Bundeskanzlerin darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Gleichberechtigung nicht gibt. In zwölf Jahren Kanzlerinnenschaft hat sich bei der Gleichberechtigung gar nicht so viel verbessert. Wir haben nicht mehr Frauen in Führungspositionen und auch die Lohnlücke hat sich nicht geschlossen."

9.5., ZDF, 22.15 Uhr: "37 Grad: Der Bürgermeister-Macher"

Dieses Thema ist her ungewöhnlich für "37 Grad": Klaus Stern stellt in seinem Film Klaus Abberger vor; er ist Coach und trainiert Bürgermeister-Kandidaten für den Wahlkampf. Die Reportage beginnt in der Schwarzwald-Gemeinde Zimmern ob Rottweil; hier eine Frau ins Rathaus gewählt werden. Abberger verschafft sich einen ersten Eindruck von der Gemeinde. In acht Wochen soll er hier für seine parteilose Kandidatin Carmen Merz, 42, Verwaltungswirtin, eine Bürgermeisterwahl gewinnen. Das ist insofern ungewöhnlich, als in Baden-Württemberg Bürgermeisterinnen eher die Ausnahme sind. Abberger will die absolute Mehrheit für seine Klientin organisieren. Aber ist man hier im konservativen Schwarzwald bereit für eine Frau? Der Wahlkampf-Coach ist seit zwanzig Jahren einer von vier "Bürgermeistermachern" in Baden-Württemberg. Er schreibt die Reden, fotografiert, macht die Grafik für die Flyer, produziert "Werbemittel", gestaltet die Plakate und organisiert Kandidaten, wenn eine Gemeinde ihn darum bittet. Ursprünglich war Abberger Zeitungsredakteur beim Schwarzwälder Boten. Über 150 Wahlkämpfe hat er für seine Kandidaten bestritten, fast 70 Prozent davon gewonnen. Er macht Wahlkampf für alle: Rote, Schwarze, Gelbe und Grüne. Rechtsextreme und AfD lehnt er ab.

9.5., Arte, 20.15 Uhr: "Konzerne als Retter?"

Die Vereinten Nationen haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2030 sollen Armut und Hunger weltweit beendet werden. Um das zu erreichen, setzt die staatliche Entwicklungshilfe zunehmend auf die Privatwirtschaft. Die öffentlichen Gelder seien knapp, zusätzliche Investitionen aus der Wirtschaft nötig, um sogenannte Hebeleffekte zu erzielen. Der Einsatz unternehmerischen Know-hows kreiere eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, so die Befürworter des Trends aus Politik und Wirtschaft. Kritiker halten dagegen, dass das Einbeziehen von Konzernen in die Entwicklungshilfe eine Außenwirtschaftsförderung sei und nicht den Hungernden zugutekomme. Die Dokumentation analysiert die politischen Hintergründe öffentlich-privater Partnerschaften in der Entwicklungshilfe. Sie beleuchtet sieben unterschiedliche Modelle der Zusammenarbeit im Ernährungs- und Landwirtschaftssektor in Kenia, Sambia und Tansania: vom Versuch deutscher Unternehmen, die Produktivität kenianischer Kartoffelbauern zu steigern, bis hin zum Investmentfonds, der Entwicklungsgelder nutzt, um mit gigantischen Soja- und Maisplantagen Rendite für Anleger in Deutschland zu erzielen. Der aufwendig recherchierte Film zeigt den Missbrauch staatlicher Entwicklungsgelder durch die Industrie auf und macht den Grundkonflikt zwischen industrieller und kleinbäuerlicher Landwirtschaft deutlich. Ist die Zusammenarbeit von privat und Staat in der Entwicklungszusammenarbeit möglich, so dass die lokale Bevölkerung auch wirklich von ihr profitiert?

10.5., WDR Fernsehen, 22.55 Uhr: "Der Aufstieg der Rechten"

Im vierten Teil ihrer Dokumentationsreihe über den Rechtsruck in Europa widmen sich Diana Löbl und Peter Onneken den Antworten auf rechtsextreme Aktionen. Unter dem Motto "Kein Fußbreit den Faschisten!" wehrt sich zum Beispiel ein Südtiroler dagegen, dass in seiner Heimatstadt Bozen die extrem rechte "Casa Pound" in den Gemeinderat eingezogen sind und nun mit breiter Brust und SS-Pullovern an den Sitzungen teilnehmen. Doch was kann man dagegen tun? In Großbritannien tüfteln zwei Werber an ihrem Abwehrkampf gegen die Hetze. Mit "Stop funding hate" wollen sie dafür sorgen, dass Unternehmen nicht mehr in Blättern werben, die offen gegen Flüchtlinge wettern und das gesellschaftliche Klima vergiften - mit Erfolg.

10.5., WDR Fernsehen, 23.25 Uhr: "Der Kuaför aus der Keupstraße"

Am 9. Juni 2004 explodierte eine Nagelbombe vor dem Geschäft Özcan Yildirims. Schnell wurde er in den Augen der ermittelnden Behörden zum potentiellen Täter mit Verbindungen zur Schutzgeld- oder Drogenmafia. Mit ihm wurde die ganze Straße kriminalisiert, eine Gemeinschaft mit Migrationshintergrund. Erst sieben Jahre später wurden die wahren Täter enttarnt: die Rechtsterroristen des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Die Ermittlungen gegen die Opfer wurden eingestellt, aber es haben sich tausende Seiten Ermittlungsakten angehäuft, die das skandalöse Vorgehen der Behörden dokumentieren. Der Filmemacher Andreas Maus hat Zugang zu diesen Akten und verwendet die Originalverhöre der Opfer und Ermittler in seinem Dokumentarfilm. Die Befragungen der Bewohner der Keupstraße werden aus den gesammelten Protokollen der umfangreichen Ermittlungsakten mit Schauspielern szenisch nachgestellt; es wird deutlich, dass von Seiten der Behörden und Ermittler nur die Überführung der Opfer als Täter in Frage kam. Ein ausländerfeindliches Motiv wurde nie in Betracht gezogen. Auf eindrückliche Weise zeigt "Der Kuaför aus der Keupstraße", wie tiefgreifend der Bombenanschlag und die Verdächtigungen das Leben im Kölner Stadtteil Mülheim erschüttert haben.

10.5., BR Fernsehen, 19.00 Uhr: "Stationen"

Blinde können plötzlich sehen, Lahme wieder gehen - medizinisch erklärbar ist vieles nicht. Man sagt: Es sind Wunder. Doch was ist dran an den Wundergeschichten? Kann ein aufgeklärter Mensch heute noch an Wunder glauben? Vor hundert Jahren war Fatima ein unbedeutendes Nest im Westen Portugals. Doch dann wurden 70.000 Menschen Zeugen eines außergewöhnlichen Naturschauspiels. Sie berichteten, die Sonne hätte ihre Bahn verlassen und drohe auf die Erde zu stürzen. Drei Monate zuvor war dieses "Sonnenwunder" angekündigt worden. Papst Franziskus wird zum hundertsten Jahrestag der ersten Erscheinung in Fatima am 12. Mai nach Portugal reisen. Auch wenn er betont, dass Maria keine Postbotin für irgendwelche Privatbotschaften sei, hat er sein Pontifikat unter den Schutz der Madonna von Fatima gestellt. Gehen von der Muttergottes bis heute Wunder aus? Wie ist es bei anderen Heilungsgeschichten? Immer wieder kommt es vor, dass sich etwa Tumore von Krebspatienten zurückbilden und auch Jahre später nicht wieder nachwachsen. Mediziner rätseln, Patienten sprechen oft von einem Wunder. Das Team von "Stationen" macht sich auf die Suche. Gibt es diese Wunder tatsächlich? Oder gibt es wirklich für den kein Wunder, der sich nicht wundern kann?

11.5., WDR Fernsehen, 22.40 Uhr: "Menschen hautnah: Drei Frauen, ein Geheimnis"

Stefanie Brockhaus ist schwanger, doch der Zeitpunkt dafür ist denkbar ungünstig: Sie hat bereits ein kleines Kind und ihr Partner möchte kein zweites. Nicht jetzt. Denn die Beziehung der beiden steht auf wackeligen Beinen. Er fühlt sich überfordert; sie hat Angst, am Ende mit zwei Kindern alleine dazustehen. Ein Klassiker, denn statistisch gesehen trennen sich die meisten Paare im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes. Abtreibung kommt für Stefanie nicht in Frage. Warum eigentlich nicht, fragt sie sich, sie hatte doch bereits Jahre zuvor einmal abgetrieben? Da war sie 24 Jahre alt, die Schwangerschaft hatte sie damals völlig überrascht. Sie entschied sich, das Kind abzutreiben; und diese Abtreibung lässt sie nicht mehr los. Brockhaus ist Dokumentarfilmerin und beginnt, Fragen zu stellen und die Antworten mit der Kamera aufzunehmen. Sie filmt sich selbst, aber auch ihrer Mutter und Großmutter. Und erfährt so nach und nach das Geheimnis ihrer Familie. Ihre Mutter hat auch abgetrieben. Der Vater hat nichts davon gewusst. Viele Jahre lang. Wenn er seine Tochter Stefanie fragt, an was sie arbeitet, erzählt sie ihm irgendetwas von einem Familienfilm über drei Frauen-Generationen. Dass sie mit ihrer Mutter über ihre Abtreibung spricht, von der er nichts weiß, verschweigt sie ihm - und fühlt sich nicht gut dabei. Bis sie ihn mit dem Geheimnis konfrontiert.
Und dann erzählt auch Stefanies Großmutter zum ersten Mal ihre Abtreibungsgeschichte. Ihr Mann war es, der nach zwei Töchtern kein weiteres Kind wollte - weil es keine Garantie auf einen Sohn gab.
Alle Familien haben Geheimnisse. Oft sind es Ereignisse, über die nicht gesprochen wird. Nach Jahren des Schweigens werden sie unantastbar. Keiner wird je davon erfahren, außer es passiert etwas und alles fliegt auf.

11.5., WDR Fernsehen, 23.25 Uhr: "Gutes Karma - Beten, Betteln und Befreien"

Jason Chumtong, in Deutschland aufgewachsen, will die Tradition der Familie seines thailändischen Vaters weiterführen. Nach dem Tod seiner Großmutter war keiner seiner Cousins bereit, in Thailand ins Kloster zu gehen, um entsprechend der buddhistischen Überlieferung ihre Seele auf dem Weg ins Nirvana zu begleiten. Auch Jason überlegte lange. Jetzt, nach dem Ende seines Studiums, sieben Jahre nach dem Tod seiner Oma, ist er überzeugt, dass dies nun seine Aufgabe ist. Und er meint es ernst: monatelang bereitet sich Jason auf den Eintritt ins Kloster vor. Mit Hilfe seiner Eltern lernte er Sprache und Gebete, übte die erforderlichen Rituale. Denn obwohl sein Vater Thailänder ist, seine deutsche Mutter fließend Thai spricht und als Übersetzerin arbeitet, hatte er bislang Sprache und Gebräuche nie richtig gelernt. Jason erhofft sich von seinem Aufenthalt im Kloster auch eine Reise zu sich selbst und zu seinen familiären Wurzeln. Wird sich seine Erwartung mit der Realität im Kloster decken? Joel Drießen und Claudia Drexel begleiten den jungen Mann auf seiner Reise nach Thailand und zu sich selbst.