Foto: Ricardo Vaz Palma
Storm in einer Kirche
"Storm": Gefährliche Abenteuer um einen verbotenen Luther-Brief
Der Kinder- und Jugendfilm "Storm und der verbotene Brief" über die Reformation kommt in die Kinos
Heute kommt der unterhaltsame und spannende Kinder- und Jugendfilm "Storm und der verbotene Brief" ins Kino. evangelisch.de zeigt in einer Clip-Premiere einen ersten Ausschnitt aus dem Werk.

Der spannende Familienfilm beleuchtet die Reformation über die Person Luther hinaus als ein europäisches Phänomen. Er begleitet in aufwändig inszenierten Bildern den 12-jährigen Jungen Storm auf seiner gefahrvollen Reise durch ein Stück europäische Geschichte. Die Handlung spielt im späten Mittelalter, zur Zeit der Reformation des 16. Jahrhunderts. Die Erfindung des Buchdrucks führte zu einem gefährlichen Machtkampf und zu großen Veränderungen im Hinblick auf politische, religiöse, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte. Menschen waren zum ersten Mal imstande, Ideen massenhaft verbreiten zu können, vergleichbar mit dem Aufkommen der sozialen Medien heutzutage.

"Storm und dere verbotene Brief" von Regisseur Dennis Bots und Drehbuchautorin Karen van Holst Pellekaan beginnt mit einem Brief von Martin Luther in Antwerpen, einer der zentralen Städte der aufkommenden Buchdruckkunst. Der Druckerssohn Storm Voeten (Davy Gomez) ahnt nicht, dass sein Vater Klaas (Yorick van Wageningen) heimlich verbotene Texte druckt. Ermutigt wird Klaas zu dieser risikoreichen Unternehmung durch seinen Kunden und Freund Alwin Dankert (Maarten Heijmans). Storms Mutter (Angela Schijf) ist damit überhaupt nicht einverstanden. Doch als Klaas in aller Heimlichkeit den Auftrag bekommt, eben diesen wichtigen, verbotenen Brief von Martin Luther zu drucken, der die Korruption in der Stadt stoppen könnte, nimmt er diesen an.

Foto: Ricardo Vaz Palma

Das Leben von Storm wird völlig auf den Kopf gestellt, als er und Klaas erwischt werden. Sein Vater wird festgenommen, doch Storm flieht gerade noch rechtzeitig mit dem Original des verbotenen Briefs. Nun kann er nirgendwo mehr hin. Er ist das Opfer einer Hetzjagd, angetrieben durch den neuen Inquisitor (Peter Van den Begin) und seine Schergen. Mithilfe des Waisenmädchens Marieke (Juna de Leeuw), welches in den unterirdischen Tunneln der Stadt wohnt, muss Storm seinen Vater in einem Wettlauf gegen die Zeit vor der Todesstrafe retten. Was als ein spannendes Abenteuer beginnt, endet in einem Kampf um die Freiheit.

Filmausschnitt: Storm will wissen, wer Martin Luther ist.

Das Projekt startete vor vier Jahren, als Produzent Harro van Staverden sich an Drehbuchautorin Karen van Holst Pellekaan wandte, um einen Film über das Thema "freie Meinungsäußerung" zu drehen. Verortet wurde die Geschichte bewusst im Zeitraum der Reformation, also genau vor fünfhundert Jahren. Regisseur Bots: "Karen und ich fanden, dass es nicht um die Reformation allein gehen musste, sondern vor allem um die Freiheit der Meinungsäußerung und des Glaubens, beides eine direkte Folge der Reformation."

Die Autorin van Holst Pellekaan kreierte als Hauptfigur den Sohn eines Druckers und erfand eine Intrige um einen gedruckten Brief von Martin Luther: "Ich war eine Woche in Antwerpen und habe unter anderem die geheimen Gänge unter Stadt besucht. So kam mir die Idee für die Figur des Mädchens, das in diesen Katakomben zu Hause ist. Sie sollte die Hilfe aus einer unerwarteten Richtung verkörpern. Das gab mir gleichzeitig die Möglichkeit, die Themen dieses Films, die 'Freiheit der Gedanken' und das 'Nachdenken über sich selbst' an zwei Hauptfiguren zu koppeln."

Trailer von "Storm und der verbotene Brief"

Der junge Hauptdarsteller Davy Gomez bestätigt dies mit seinen Erfahrungen beim Dreh: "Ich musste mich für die Rolle in einen Jungen hineinversetzen, der im Mittelalter lebt. Weil die Kulissen mit ihren verdreckten Straßen so gut nachgestellt wurden, konnte ich mir das ziemlich gut vorstellen. Es fühlte sich manchmal sogar so an, als hätte ich eine Reise mit einer Zeitmaschine gemacht. Zum Glück lebe ich aber in der heutigen Zeit, in der jeder seine eigene Meinung haben darf. Der Film zeigt sehr gut, warum das wichtig ist."

Auch die weibliche Hauptdarstellerin, Juna de Leeuw, ist sich des Ernsts des Themas bewusst: "'Storm und dere verbotene Brief' ist ein Abenteuerfilm, der im Mittelalter spielt, in einer Zeit, in der die Menschen angefangen haben, für ihre eigene Meinung einzustehen. Bis zu diesem Zeitpunkt spielte die katholische Kirche eine wichtige Rolle im Leben der Menschen. Wenn sie etwas Falsches getan hatten, kauften sie sich von ihren Sünden frei und mit diesem Geld wurden wiederum teure Kirchen gebaut. Martin Luther war damit nicht einverstanden und lehnte sich dagegen auf. Er schrieb einen Brief mit Thesen über den Glauben und schlug diese an eine Kirchentür. Die Nachricht über dieses Schriftstück verbreitete sich schnell und brachte die Menschen zum Nachdenken. Manche wendeten sich von der katholischen Kirche ab und rebellierten gegen sie. In der Schule hatten wir dieses Thema schon durchgenommen und das machte es noch interessanter für mich, die Rolle zu spielen."

Für den Schulunterricht steht im Übrigen auch umfangreiches Begleit-, Info- und Unterrichtsmaterial kostenlos zum Download zur Verfügung.

Der Film startet am 23. März 2017 in vielen deutschen Kinos.