Dennoch seien Auswirkungen auf das Wahlergebnis nicht eindeutig zu bemessen. "95 Prozent der Leute machen ihre Wahl nicht abhängig von Sozialen Medien", sagte Hegelich. Doch wenn eine Wahl knapp sei, könnten die fünf Prozent etwas ausmachen.
Bei sogenannten Social Bots handelt es sich um Fake-Accounts in sozialen Netzwerken, die von einer Software gesteuert werden. Diese Computer-Programme verfassen automatisch Texte oder retweeten Beiträge. Sie zielen meist darauf ab, die politische Meinungsbildung zu beeinflussen. Deshalb sehen Wissenschaftler in den Bots ein Risiko für die Demokratie.
Um zu erkennen, ob es sich bei einer Information im Internet um eine gezielte und manipulative Falschnachricht handelt, helfe nur selbst nachzudenken. "Da hilft einem keiner", sagte Hegelich. Wir seien mit vielen Informationen im Netz konfrontiert und deshalb kognitiv überfordert. Man denke dann: "Wenn ich etwas 100 Mal gehört habe, muss etwas dran sein." Doch auch wenn eine Desinformation massenhaft verbreitet werde, bleibe sie falsch, sagte Hegelich.