Prostitutionsgesetz
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Durch die Neuregelung des Gesetzes sei Deuschland "zum Bordell für Europa geworden", kritisierte die katholische Ordensschwester Lea Ackermann.
Frauenrechtlerin Ackermann kritisiert Prostitutionsgesetz
Die Frauenrechtlerin Lea Ackermann hat das geplante neue Prostitutionsgesetz scharf kritisiert. "Ich traue dem Gesetz wenig zu", sagte Ackermann dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Neuregelung, die zum 1. Juli 2017 in Kraft tritt, werde "genauso wenig bringen wie das Vorgängergesetz". Dieses habe die Prostitution in Deutschland legalisiert. Damit sei das Land "zum Bordell für Europa geworden", kritisierte die katholische Ordensschwester, die am 2. Februar 80 Jahre alt wird.

Ackermann ist Vorsitzende des Vereins Solwodi "Solidarity with Women in Distress" (Solidarität mit Frauen in Not), der im pfälzischen Boppard-Hirzenach ansässig ist. Er setzt sich für Frauen und Mädchen ein, die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel geworden sind. Solwodi hält unter anderem die im Gesetz geplante Anmeldepflicht für Prostituierte für nicht ausreichend. Künftig müssen sie sich alle zwei Jahre bei den Behörden anmelden und einmal pro Jahr zum Gesundsheitsamt gehen.



Zuhälter könnten die betroffenen Frauen weiterhin unbemerkt von Ort zu Ort verschieben, kritisierte Ackermann. Die Regelungen seien in der Praxis leicht zu umgehen. Stattdessen forderte sie: "Wir müssen den Sexkauf verbieten, wie in Schweden, Norwegen, Frankreich oder Kanada."