Die Herrnhuter Brüdergemeine hat am Sonntag ihren neuen, riesigen Stern mit mehr als 100 Zacken präsentiert. Er wurde in einem ZDF-Fernsehgottesdienst der Öffentlichkeit vorgestellt. An dem Kunstwerk für den Kirchensaal hatten verschiedene Gruppen der Gemeinde mitgearbeitet. Insgesamt wurden 111 gelbe Papierzacken auf einen festen Körper aufgebracht. Der weltbekannte Herrnhuter Stern, den eine Manufaktur in dem Ort in Serie produziert, hat 25 Zacken.
Der Ort in der Oberlausitz ist seit rund 300 Jahren der Stammsitz der Herrnhuter Brüdergemeine, die von böhmischen Glaubensflüchtlingen gegründet wurde. Neben den Sternen, die in der Adventszeit Kirchen und Häuser in aller Welt schmücken, sind die Herrnhuter bekannt für ihre Losungen - Bibelverse für jeden Tag, die in mehr als 60 Sprachen übersetzt werden.
Der Fernsehgottesdienst stand unter dem Thema "Hoffnung". Pfarrerin Jill Vogt rief dazu auf, aufeinander zuzugehen und sich zu unterstützen. Wie früher in den Schulen und Internaten der Brüdergemeine Sterne gebaut wurden, um Missionarskindern Hoffnung und Trost zu geben, so solle der Stern auch heute Mut machen. Ein Mathematiklehrer hatte zuerst einen Papierstern zur Veranschaulichung im Unterricht gebaut. Später tröstete das Sternebasteln in den Internaten gerade in der Adventszeit über die Trennung von den Eltern hinweg.
In den Herrnhuter Gemeinden ist es üblich, dass die großen Weihnachtssterne mit möglichst vielen Zacken für die Kirchensäle selbst gefertigt werden. Wegen Verschleißerscheinungen muss der Papierstern alle fünf bis sechs Jahre jeweils neu gefertigt werden. Die Evangelische Brüder-Unität ist der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angegliedert ist. Zugleich ist sie Gastmitglied in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen.