Die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Barbara Eschen, wird neue Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz. Sie wurde am Freitag auf der Delegiertenversammlung in diese Position gewählt, teilte das Diakonische Werk mit. Damit wird die Berliner Diakonie zum Jahreswechsel die Federführung in der Nationalen Armutskonferenz für 2017 und 2018 übernehmen. Eschen löst an der Spitze der Armutskonferenz den Direktor des Diözesancaritasverbands für das Erzbistum Köln, Frank Johannes Hensel, ab.
"Armut hat eine materielle Seite", betonte Eschen am Freitag. Deshalb müsse in Deutschland für die finanzielle Absicherung aller Menschen gesorgt werden. Eschen bezeichnete es als Skandal, dass viele Haushalte zur Deckung ihres Grundbedarfes auf die Versorgung durch örtliche Tafeln angewiesen seien. Besonders nötig sei eine "armutsfeste Grundsicherung von Kindern", forderte Eschen. Sie sollten alle die gleichen Möglichkeiten haben. "Es darf nicht sein, dass schon mit den ersten Schritten der Lebensweg (un-)sozial vorgezeichnet ist."
Zur Rolle der Nationalen Armutskonferenz sagte die Berliner Diakonie-Chefin: "Wir brauchen starke Stimmen für die Armutsbekämpfung in unserem Land. Gerade jetzt vor der Bundestagswahl."
Die Nationale Armutskonferenz ist ein Zusammenschluss aus Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und deutschlandweit tätigen Fachverbänden und Betroffeneninitiativen, die sich für aktive Armutsbekämpfung einsetzen. Die NAK hat sich 1991 gegründet und ist die deutsche Sektion des European Anti Poverty Network (EAPN).