Altenbericht: Ungleichheit ist zentrale Herausforderung für Politik
Die wachsende soziale und regionale Ungleichheit bestimmt auch das Älterwerden und stellt eine zentrale Herausforderung für die Kommunen dar. Das geht aus dem 7. Altenbericht hervor, den das Bundeskabinett beraten hat.

Berlin (epd). Zwischen 1990 und 2014 hat sich die Zahl der über 65-Jährigen dem Bericht zufolge um rund 5,2 Millionen auf 17,1 Millionen erhöht. Das entspricht einer Steigerung um 43 Prozent, während die Gesamtbevölkerung nur um knapp zwei Prozent wuchs. Die Autoren der Studie gehen mit Blick auf die Lebenssituation der Älteren von großen regionalen Unterschieden und einer wachsenden Altersarmut aus und fordern Bund, Länder und Kommunen auf, den Auswirkungen entgegenzuwirken.

Mehr Verantwortung für Kommunen

Die Wissenschaftler-Kommission empfiehlt insbesondere, den Städten und Gemeinden mehr Verantwortung zu übertragen, um die Altenpolitik zu koordinieren. Die Versorgung in strukturschwachen Regionen hänge davon ab, ob die verbliebenen Akteure vor Ort zusammenarbeiten und Eigeninitiative gefördert werde, schreiben sie.

Die Regierung legt seit 1994 in jeder Legislaturperiode einen Bericht zur Lebenssituation von älteren Menschen vor. Bisher ging es unter anderem um Wohnen im Alter, um die Versorgung hochbetagter Menschen oder um den Beitrag älterer Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft. Die siebte Altenberichtskommission unter Leitung des Heidelberger Gerontologen Andreas Kruse hatte den Auftrag, Empfehlungen für eine nachhaltige Seniorenpolitik in den Kommunen zu erarbeiten.